Damit, dass seine Parolen so hohe Wellen schlagen, hat René Hildbrand wahrscheinlich nicht gerechnet, als er letzten Sonntag für Persoenlich.com eine TV-Kritik zu Bettina Bestgens Auftritt als Gastmoderatorin für die SRF-Sendung «Glanz & Gloria» verfasste.
Im Text lässt er vor allem an den grossflächigen Tattoos an der Radio-Frau kein gutes Haar: «Bestgen zeigte ärmellos ihre grossflächigen farbigen Tattoos auf Aussen- und Innenseiten ihrer Arme - und auf ihrer Schulter. Dazu ein auffälliges Nasen-Piercing. Ein solcher Moderatoren-Auftritt wäre bei keinem deutschen Sender möglich», ist sich Hildbrand sicher.
Alain Berset folgt Bestgen jetzt auf Twitter
Dass Bestgen in dieser Aufmachung am Roten Teppich des Schweizer Filmpreises in Genf den Bundesrat Alain Berset interviewt, stösst dem Journalist, TV-Kritiker und Autor besonders sauer auf: «Sorry, aber eine so überladen ‹bemalte› Moderatorin lässt man nicht an einen Bundesrat ran. Und überhaupt nicht vor die Kamera. Tätowierungen waren einst der Körperschmuck der Unterwelt, ein Zeichen von Knastis und Matrosen.»
Harte Worte, die der Bundesrat höchstpersönlich nicht tatenlos toleriert. Als Zeichen der Solidarität folgt der 44-Jährige seit Dienstag Bestgen auf Twitter.
Auch das Team des SRF-Unterhaltungsformats «Glanz & Gloria» stellt sich geschlossen hinter Bestgen. So führte Moderator Salar Bahrampoori am Dienstag, 28. März, mit Fake-Tattoo-Ärmel durch die Sendung. Auch auf Facebook setzt die «G&G»-Crew ein Zeichen und postet unter dem Hashtag #tattoogate ein Bild mit Fake-Körperschmuck. Und der «10vor10»-Moderator Arthur Honegger lässt über Twitter ebenfalls klar verlauten, auf wessen Seite er steht.
Ins gleiche Horn bläst auch Stefan Wyss, Mediensprecher des SRF. Auf Anfrage von SI online sagt dieser am Montag, dass es zu Hildbrands TV-Kritik schon sehr viele User-Kommentare, gebe, welche diese TV-Kritik entsprechend «würdigen». «Ein Kommentar von SRF erübrigt sich daher. Wir gratulieren Bettina Bestgen zu ihrer Gastmoderation und den tollen Quoten, die sie damit erzielt hat.»
Bestgen: «Ihr seid grosses Kino»
Am meisten über die Welle der Solidarität freut sich Bestgen selber. Unter das Foto der «G&G»-Redaktion schreibt die 29-Jährige: «Hab grad die Sendung nachgeguckt. Ihr seid sicher ganz grosses Kino.»