Mit Bruno Ganz stirbt eine Schauspiel-Legende. Zahlreiche Preise krönen seine beispiellose Karriere, seine Rollen werden Filmgeschichte schreiben. Demnach gross ist die Anteilnahme und Trauer von Schauspielkollegen, der Schweizer Showszene und auch von Politikern.
Stefan Gubser lobt seine Empathie
Schauspieler Stefan Gubser erinnert sich bei «Blick» an eine prägende Begegnung mit Ganz. Die beiden standen vor 34 Jahren für den Kinofilm «El rio de oro» in Spanien gemeinsam vor der Kamera. «Wenn es für mich je ein Vorbild als Schauspieler gab, dann kam nur er dafür in Frage», sagt Gubser.
Bruno Ganz bleibt für den ehemaligen «Tatort»-Kommissar ein Vorbild in vieler Hinsicht: «Seine Kompromisslosigkeit in künstlerischen Dingen, seine entwaffnende Ehrlichkeit, seine Intelligenz, seine Bescheidenheit, seine Empathie, seine Liebe die er ausstrahlte, seine akribische Genauigkeit in der Sprache und vieles mehr machten ihn zu einem grossartigen Menschen und zu einem der grössten Schauspieler unserer Zeit.»
Ines Torelli: «Sein Talent ist unbestritten»
Rührende Worte findet auch Volksschauspielerin Ines Torelli, 87: «Die Todesnachricht von Bruno Ganz stimmt mich sehr traurig. Sein Talent ist unbestritten, er war einer der ganz Grossen.»
Seraina Rohrer, die Direktorin der Solothurner Filmtage, erinnert sich an ihre Begegnungen mit dem Schauspieler. Sie habe sich immer gefreut, dass die Eröffnung der Solothurner Filmtage ein Fixpunkt in Ganz' vollem Terminkalender gewesen sei, sagt Rohrer: «Mit Bruno Ganz verlieren der Schweizer Film und das europäische Kino einen eigenwilligen, kompromisslosen und mutigen Künstler und einen lieben, bescheidenen Freund.» Dank seinem unglaublich breiten Repertoire habe er uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, uns Tränen entlockt und uns zum Nachdenken gebracht, so die Filmschaffende.
Ranghohe Politiker trauern
Bundesrat Alain Berset schreibt auf seinem Twitter-Profil: «Bruno Ganz spielte seine Rollen nicht, er lebte sie. Mit ihm verlieren wir einen der ganz grossen Schweizer Darsteller.»
Bruno Ganz spielte seine Rollen nicht, er lebte sie. Mit ihm verlieren wir einen der ganz grossen Schweizer Darsteller. Bei unseren Begegnungen lernte ich einen grossartigen Menschen kennen, der ein intensives Leben führte und den der Zusammenhalt der Gesellschaft beschäftigte. pic.twitter.com/BfJBThMqLa
— Alain Berset (@alain_berset) 16. Februar 2019
Auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch nimmt Anteil und sagt gegenüber der Basler-Zeitung: «Mit Bruno Ganz verliert die Kulturwelt einen ihrer Allergrössten. Seine Genialität auf der Bühne und im Film, sein Mut zu schwierigsten Rollen, seine Feinsinnigkeit und Intelligenz als Schauspieler und engagierter Mensch: Die Stadt Zürich war stolz auf diesen herausragenden Botschafter. Bruno Ganz wird uns fehlen.»
Deutsche Politiker trauern
Ganz war eine schillernde Persönlichkeit, sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland. Deshalb drücken auch Deutsche Politiker ihr Bedauern über sein Abeleben aus, so wie der aktuelle Bundesaussenminister Heiko Maas. Er bezeichnet den Schweizer als «einer der bedeutendsten Schauspieler unserer Zeit».
Bruno Ganz ist tot. Einer der bedeutendsten Schauspieler unserer Zeit geht, sein fulminantes Werk bleibt. Wir trauern mit der Familie und den Freunden von #BrunoGanz. https://t.co/sQc1T7Q8Zw
— Heiko Maas (@HeikoMaas) 16. Februar 2019
Berlins Bürgermeister Michael Müller zeigt sich ebenfalls betroffen: «Der Tod von Bruno Ganz ist ein grosser Verlust für die deutschsprachige Theater-und Filmwelt. Bruno Ganz gehörte zu den Grossen seines Metiers. Er hat zum Ensemble der Schaubühne gehört, und Ganz hat in Berlin unter den grossen Regisseuren der Zeit gespielt»
Berlin hat mit Bruno #Ganz einen "Engel" und großen Schauspieler verloren, auf der #Schaubühne, im "Himmel über Berlin" und vielen anderen herausragenden Rollen. #brunoganz bleibt unvergessen. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen, Freunden und Kollegen.
— Der Regierende Bürgermeister von Berlin (@RegBerlin) 16. Februar 2019
«Ich vermisse ihn schon jetzt unendlich»
Die Deutsche Schauspielgrösse Iris Berben (68), mit der Ganz zwischen 2010 und 2013 die Deutsche Filmakademie leitete, sagt gegenüer Bild.de: «Ich habe ganz viel von Bruno gelernt: über Haltung und wie man sich verhalten sollte. Ich schätzte seinen wunderbar leisen Humor und seine Zuverlässigkeit. Mit Bruno Ganz ist ein ganz Grosser von uns gegangen. Ich bin traurig und vermisse ihn schon jetzt unendlich.»
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