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«Das persönliche Interview» mit Lea Lu

«Wenn ich sterbe, soll es regnen»

Sie sieht entzückend aus und klingt grandios: Die Zürcher Sängerin Lea Lu, 31, ist wieder da. Mit einem neuen Song und als Vorgruppe von Coldplay. Im Interview verrät sie, warum sie an die Schmerzgrenze geht, wie sie Mozart und die Backstreet Boys beeinflusst haben - und warum sie in ihrem Mantel wohnt.

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Lea Lu zeigt ihre Zeichnungen an Grafik 15

Die Zürcherin Lea Lu heisst mit bürgerlichem Namen Lea Dudzik.

Thomas Buchwalder

Lea Lu, was für ein Hintergrundbild hat Ihr Handydisplay?
Ein Eichhörnchen, das an einer Schweppes-Tonic-Dose schnüffelt und sich fragt: Wo bleibt der Gin?

Was hatten Sie als Kind für einen Spitznamen?
Leider keinen. Lea war einfach zu kurz dafür.

Was in Ihrem Alltag müssten Sie aus ökologischer Sicht dringend verändern?
Ich würde gern weniger Abfall produzieren. Ich arbeite daran.

Welches Gemüse sollte verboten werden? Und - was wären Sie für ein Gemüse oder was für eine Frucht?
Kabelsalat sollte verboten werden! Ich wäre eine Papaya.

Bei wie viel Franken pro Liter Benzin wäre für Sie die Schmerzgrenze erreicht?
Ich habe kein Auto und bin über die Benzinpreise nicht so informiert.

Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, damit Sie massiv glücklicher wären?
Ich liebe jede Minute meines Jobs. Als Musikerin arbeitet man immer, und ich liebe mein Musikerleben.

Wie hätte Ihr Vorname als Bub gelautet?
Demian.

Als Sie Kind waren: Was hat Ihre Mutter oder Ihr Vater Ihnen da immer gesagt?
Die Lea ist mal wieder am Tagträumen …

Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes verschenkt? Was? Wem?
Einen Song. Wem, bleibt geheim.

Was am Körper tut Ihnen weh?
Meine Finger, vom Gitarrespielen, weil ich gerade so oft und lange probe fürs Coldplay-Konzert.

Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen: Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Grenadas Früchte, New Yorks Offenheit, die Schweizer Berge und Südfrankreichs Lavendelfelder.

Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie Ihren Teller nicht leer essen?
Nein.

Betrachte das Sterben als einen Teil meines Lebens



Welche Musik soll an Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Mein Song «Enjoy the Rain». Ich hoffe, es wird dabei regnen.

Können Sie sich vorstellen, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen?
Nein. Weil ich das Sterben als einen Teil meines Lebens betrachte.

Über welche Tat von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Sie werden nicht reden, sondern meiner Musik lauschen und dazu in einer lauen Sommernacht träumend tanzen.

Was war die bisher beste Idee Ihres Lebens? Und die dümmste?
Die beste war, die Musiker Medi, David Zincke und Claudio Strüby für das Coldplay-Konzert in Zürich in meine Band einzuladen. Die dümmste, eine meiner drei Lieblingsgitarren zu verkaufen.

Welche Idee, welchen Wunsch haben Sie endgültig begraben?
Mit Prince zu jammen.

Welche Ihrer Eigenschaften möchten Sie Ihren Kindern vererben? Welche keinesfalls?
Weitergeben möchte ich meinen Perfektionismus. Welche ich nicht weitergeben möchte, ist mein Perfektionismus.

Angenommen, der liebe Gott würde Sie neu designen: Mit den Eigenschaften welcher Berühmtheiten soll er Sie erschaffen?
Mit Chris Martins Stimme, Medis Rhythmusgefühl und Albert Einsteins Neugierde.

Welche grossen Werke haben Ihr Leben massiv beeinflusst?
Die Musik von Erik Satie, Mozart und den Backstreet Boys. Und die Bücher «Das Herz ist ein dunkler Wald» und «Das letzte Einhorn».

Was wird man in hundert Jahren über die aktuelle Epoche sagen? Wofür wird man uns loben? Wofür verurteilen?
Man wird uns dafür verurteilen, dass wir an unserer Umwelt Raubbau betreiben, und man wir uns dafür loben, dass wir überlebt haben.

Welche Pille sollte erfunden werden?
Eine Entschleunigungspille.

Falls Ihr Leben verfilmt wird: Welcher Schauspieler soll die Hauptrolle spielen?
James Dean.

Mein erster Schulschatz sammelte Parfums. Das beeindruckte mich



Als Sie 16 Jahre alt waren: Wie sah da Ihr Zimmer aus?
Voll mit Postern meiner Musikidole. Und überall lagen Gitarren und andere Instrumente herum.

Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?
Das Leben ist kurz. Follow your heart.

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Ja. Er sammelte Parfums. Das beeindruckte mich.

Wer ist Ihr bester Freund oder Ihre beste Freundin?
Meine Gitarre. Sie hört mir immer zu.

Über welches Geschenk haben Sie sich zuletzt gefreut?
Über einen Mantel, den ich täglich trage. Ich wohne praktisch darin.

Von Silvan Grütter am 12. Juni 2016 - 08:09 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 15:07 Uhr