Die gute Nachricht vorweg: «Kevin geht es gut», sagt Verena Rey-Bellet, 70, in der aktuellen Ausgabe von «L'illustré». Zehn Jahre ist es her, seit sie dem Tod knapp entkommen ist. Am 30. April 2006 erschoss Gerold Stadler Verena Rey-Bellets Tochter, die Skirennfahrerin Corinne, sowie deren Bruder Alain in der Küche des Familienchalets. Zwei Tage später richtete der Mörder sich selbst. Der gemeinsame Sohn des Paares war damals zwei Jahre alt.
Es folgte ein Kampf der Grosseltern um ihren Enkel. «Nach dem Drama kam Kevin zu uns, so wie es Corinne gewollt hatte», sagt seine Grossmutter der Zeitschrift. Seit November 2006 lebt der Junge aber nicht mehr bei den Angehörigen der Verstorbenen, er kam zu Pflegeeltern und ist mittlerweile im Internat.
Verena Rey-Bellet ist stolz auf ihren Enkel
«Bis 2014 durften wir Kevin alle drei Wochen für drei Stunden sehen. Und das nur unter Aufsicht.» Die Rey-Bellets haben stets um ihren Enkel gekämpft, die Behörden hätten es nicht gerne gesehen, dass sie auf die Fragen des Kindes ehrliche Antworten gaben. Ein Kampf, den der Grossvater verloren hat - Adrien Rey-Bellet starb 2012 im Alter von 77 Jahren.
Seit der Lockerung der Aufsichtsbestimmungen darf der heute 12-Jährige sogar mit seinen Verwandten in die Ferien. Dieses Jahr gehts auf die Malediven. Verena Rey-Bellet ist sichtlich stolz auf Kevin: «Er ist ein intelligenter, scharfsinniger und reifer Junge. Seine Noten sind super, er spielt Fussball in einem Verein.»