Die Schweizer erobern dieses Jahr die grossen Bühnen deutscher Talent-Shows. Ricky Kam, 12, aus Muri BE feiert nach sieben Jahren sein TV-Comeback bei «Das Supertalent» und verzaubert heute Samstagabend mit seinen Klängen das Publikum.
Im Jahr 2011 hat Ricky im Alter von nur fünf Jahren schon einmal die Herzen von Jury und TV-Zuschauer im Sturm erobert. Dass er damals ins Finale kam, liess ihn nahezu kalt. Das Wunderkind spielte lieber mit seinem Plüschaffen Ching-Ching hinter den Kulissen und neckte seine Mitstreiter. Damals reichte es leider nur für den dritten Platz.
Das Berner Wunderkind verrät SI online, was ihn wieder auf die Bühne lockt: «Als ich gehört habe, dass Sylvie Meis wieder in der Jury sitzt, habe ich mich entschieden wieder mitzumachen.» Den Talent-Wettbewerb sehe er nicht als Rennen. «Mir geht es nicht ums Gewinnen, es geht mir eher um die Erfahrung und den Spass am Klavier.»
Üben, üben, üben
Rickys Klaviertalent kommt nicht von Ungefähr. Der Junge mit chinesischen Wurzeln wurde bereits im Alter von zwei Jahren zum ersten Mal ans Klavier gesetzt. Dafür wurde die Kindererziehung der Kams damals ziemlich kritisiert. «Wer glaubt, Ricky sei den ganzen Tag in seinem Zimmer eingeschlossen und müsse Klavier spielen, liegt falsch», kontert sein Vater bei der letzten Teilnahme seines Sohnes. Er übe zweimal pro Woche mit seinem Lieblings-Klavierlehrer Albert Sidler. Und zu Hause spiele er jeweils höchstens 15 Minuten am Stück, «zum Beispiel kurz vor dem Nachtessen und danach noch einmal».
Den Kuschelaffen habe ich zu Hause gelassen, für den bin ich inzwischen zu alt
Rickys Teilnahme liegt jetzt schon sieben Jahre zurück. «Ich kann mich nicht mehr so gut daran erinnern, weil ich noch so klein war», erklärt der Pianist. Seither hat sich viel verändert. Mittlerweile ist der Zwölfjährige in einem Förderprogramm des Berner Konservatoriums, er übt mindestens eine Stunde am Tag. Der Kuschelaffe begleitet ihn nicht mehr an Auftritte. «Ching-Ching nehme ich nirgendwohin mehr mit. Was mir hilft, ist meine Familie. Sie unterstützen mich immer und geben mir ein sicheres Gefühl.»
Sein Klavierspiel habe sich sehr verbessert, technisch und musikalisch. Heute komponiert Ricky sogar selbst. «Ich durfte auch mit vielen grossen Musikern kooperieren, zum Beispiel Helene Fischer, Lang-Lang oder David Garret. Oder ich durfte auch einmal vor der UNO spielen», erzählt der Schüler stolz.
Video: Kostprobe von Ricky Kams Klavierspiel
Wie der Vater, so der Sohn
Der Berner hat neben der Klavierkarriere noch ein anderes Ziel: Er möchte eines Tages Medizin studieren. Dieser Traum kommt nicht von Ungefähr. Papa Tony Kam ist als chinesischer Mediziner tätig.
Nebenbei findet der Zwölfjährige aber auch Zeit fürs Kindsein. «Ich mache viel mit meinen Freunden. Ich gehe Basketball, Ping-Pong oder Fussball mit ihnen spielen. Im Sommer gehen wir baden oder manchmal gamen wir auch zusammen. Das schätzen meine Eltern sehr und sind froh, dass ich normal wie jeder andere bin.»
Für seinen Auftritt heute Abend hat sich der Schweizer gut vorbereitet. Er spielt Chopins «Revolutionsetüde» und Richard Claydermans «Mariage d'amour».
Ob der Ricky die «Das Supertalent»-Jury beim zweiten Anlauf genauso überzeugen kann wie vor sieben Jahren, sehen Sie heute Abend um 20.15 Uhr auf RTL.