SI online: Tobias Rentsch, Sie waren 2001 Mister Schweiz und sind seither aus der Öffentlichkeit verschwunden. Was haben Sie gemacht?
Tobias Rentsch: 14 Jahre sind eine lange Zeit. Unter anderem habe ich mich im Job weitergebildet, habe eine vierjährige Zusatzausbildung gemacht und als Diplomierter Führungskaufmann abgeschlossen. Ausserdem habe ich den Wohnort gewechselt und eine Wohnung gekauft.
Trotzdem scheint für Sie die Zeit stillgestanden zu sein. Auf Ihrer Website sind sie immer noch Mister 2001.
Stimmt. Die habe ich so belassen, das ist ja auch ein Teil meiner Geschichte. Online bin ich sowieso sehr spärlich unterwegs. Ich habe erst seit heute Facebook. Und zu Hause habe ich kein Internet, nur auf dem Smartphone.
Sie machen Witze.
Nein. Ich bin ja den ganzen Tag schon im Büro mehr oder weniger online. Da habe ich abends kein Bedürfnis mehr nach Internet.
Das Rampenlicht haben Sie in den letzten Jahren trotzdem vermisst. Sie wollen jetzt als Bachelor zurück auf die Showbühne.
Das Glanz-und-Gloria-Zeug habe ich keineswegs vermisst. Sagen wirs mal so: Ich suche immer nach Möglichkeiten, aus dem Alltag auszubrechen. «Der Bachelor» ist nun eine ziemlich extreme Form davon.
In der Tat. Was sagt denn Ihr Umfeld zu Ihrer Teilnahme?
Die Reaktionen sind sehr durchzogen. Am meisten Wert lege ich aber sowieso auf die Meinung meiner Familie.
Und die wäre?
Sie sind nicht gerade begeistert. Aber ich weiss, dass alle hinter mir stehen. Egal, was ich tue.
Warum machen Sie denn mit? Bei keinem Ihrer Vorgänger hats mit der grossen Liebe geklappt.
Das stimmt so nicht. Vielleicht hats in der Sendung nicht geklappt, aber danach haben alle in Zusammenhang mit «Der Bachelor» jemanden gefunden.
Wie lange ist Ihre letzte Beziehung her und woran ist sie gescheitert?
Sie ging vor ungefähr zwei Jahren in die Brüche. Nach sieben gemeinsamen Jahren ist das Feuer erloschen. Altersmässig waren wir an einem Punkt, an dem wir einen Schritt hätten weitergehen müssen. Also eine Familie gründen, denn Heiraten ist mir weniger wichtig als Kinder. Diesen Schritt wagten wir aber nicht. Wir haben uns im Guten getrennt, sie ist wieder in einer Beziehung.
Wie haben Sie ihre zweijährige Single-Zeit genossen?
Solo zu sein ist auch ein Privileg. Ich bin ein Mensch, der gut alleine sein kann. Ich habe mir zum Beispiel einen VW-Bus mit Standheizung gekauft und die grosse Freiheit genossen, spontan einzusteigen und überall hinzufahren.
Und was ging punkto Frauen?
Sagen wir mal so: Ich habe jetzt nicht jeden Sonntag alleine zu Hause vor dem Fernseher verbracht.
Was für eine Dame kann Ihr Herz erobern?
Wir sollten viele Gemeinsamkeiten haben, ungefähr so wie ich sollte sie sein: bodenständig, einfach, bescheiden. Mir sind konventionelle Werte wichtig. Aber auch der Humor muss stimmen. Der Flow. Alles muss wie von selber laufen.
Und äusserlich?
Gute Frage. Meine Ex-Freundinnen waren tendenziell blond. Nun hatte ich als Bachelor aber 20 Frauen zur Auswahl und habe auch starke Gefühle zu Dunkelhaarigen entwickelt. Das Aussehen wird nebensächlich.
Welche Macken muss eine Frau an Ihnen ertragen?
Oh, viele. Meinen Humor muss sie verstehen. Und meinen ausgeprägten Ordnungssinn. Das äussert sich in meienr Wohnung und auch im Geschäft. Auf dem Infoboard zum Beispiel müssen die Blätter immer gerade hängen, auch wenn man die Schrift auch schräg lesen könnte.
Das ist pingelig.
Ja. Ich weiss ja, dass es anders auch gehen würde. Aber ich bitte meine Mitarbeiter, meine Macken zu akzeptieren. Und die Blätter gerade anzubringen.
Die Dreharbeiten auf Ko Samui sind bereits abgeschlossen. Wie weit gehen Sie in der Show?
Ganz weit. Emotional wirds die ganze Palette geben. Man wird mich auch weinen sehen.
Sex?
Das war während der Dreharbeiten kein Thema für mich. Das war mir nicht wichtig.
Ernsthaft?! Das würde Sie von Ihren Vorgängern unterscheiden. Was sonst noch?
Ich bin ganz anders. Ich bin einfach ich und verstelle mich nicht. Ich will auch, dass meine Freunde sagen können: Das ist Töbu, das passt zu ihm.