Sie sitzen gemeinsam an ihrem Wohnzimmertisch in Teufen AR und basteln, was das Zeug hält. Unter Anweisung seiner Verlobten Muriel Dudli, 24, klebt Philippe Montandon Herzchen auf die Hochzeitskärtchen. In neun Monaten soll es soweit sein, doch bis das Fest steigt, sind noch einige Vorbereitungen zu treffen.
Verliebt in Muriel hat sich der Fussballer des FC St. Gallen 2008 an der Olma. Doch zuerst führte das Paar eine On-Off-Beziehung. Erst ein Jahr später kommen sie fest zusammen. Mittlerweile ist sie der wichtigste Mensch in Philippes Leben. Irgendwann war für den Zürcher mit den welschen Wurzeln klar: sie oder keine.
Den Antrag macht Philippe, 30, seiner Muriel auf Knien an ihrem Lieblingsplätzchen über dem Dorf gemacht. «Ich habe sofort losgeheult vor Rührung», schildert die gelernte Bankkauffrau diesen ergreifenden Moment nach seiner alles entscheidenden Frage. Die beiden freuen sich auf eine gemeinsame Zukunft, die vor allem eines ist: gewiss.
Denn nicht immer stand es gut um den Profi-Fussballer. Als er vor drei Jahren während seiner Zeit beim FC Lugano ein Ziehen im Unterleib verspürt, stellt sein Arzt eine schockierende Diagnose: Hodenkrebs. Weil der Tumor frühzeitig entdeckt wurde, lässt er sich eingrenzen und problemlos entfernen. Eine Chemotherapie ist nicht nötig, die Zeugungsfähigkeit nimmt keinen Schaden. «Darüber sind wir glücklich», sagt Muriel. Denn irgendwann wollen sie bestimmt Kinder. «Doch auf unsere Liebe hätte es keinen Einfluss gehabt, wäre es anders gewesen», erklärt sie.