Seine Stimmt ist ruhig und gefasst. Nur sanft schwingt ein leises Zittern mit. «Was mein Papa geleistet hat, ist unglaublich. Für mich ist er ein Held», sagt Bachelorette-Kandidat Giusi gegenüber SI online. Am Telefon erzählt der 28-Jährige, was er Adela Smajic, 25, beim Einzeldate am Strand noch nicht verraten wollte: Die volle Wahrheit über das schwierige Verhältnis zu seiner Mutter Rosanna, 52.
Harter Schicksalsschlag
Dafür muss der Lokführer aus dem Kanton Zürich etwas weiter ausholen. «Angefangen hat alles 1997. Da wurde bei meiner Mamma Multiple Sklerose diagnostiziert.» Es sei für seine Mutter nicht einfach gewesen, sie trug die neurologische Erkrankung nach einigen Auf und Abs jedoch mit Fassung.
Doch dann folgt ein Schicksalsschlag, von dem sich Giuseppes Mamma, eine gebürtige Italienerin, nicht so schnell erholt: 1999 stirbt ihr geliebter Vater, Rosanna fällt in eine jahrelange, schwere Depression. «Sie konnte nichts mehr essen, nicht mehr gehen. Es ging gar nichts mehr.»
Sein Vater gibt den Traum-Nebenjob auf
Rührend steht Giusis Vater, Clemente, 54, seiner Frau zur Seite. Er übernimmt den Haushalt, kümmert sich Tag und Nacht um Rosanna und kündet schliesslich seinen Job als Fussball Schiedsrichter, den er nebenbei ausführte (er pfiff in der 1. Liga). «Schiedsrichter war seine grosse Leidenschaft», sagt Giusi.
Um möglichst oft bei seiner Frau zu sein, arbeitet Clemente nur noch als Galvaniker, also Oberflächenbeschichter, zu hundert Prozent in Schichtarbeit. Und findet dennoch genug Zeit für seinen Sohn, ein Einzelkind. «Ich war gerade mitten in der Pubertät. Doch es hat mir an nichts gefehlt. Mein Papa war immer für mich da», sagt Giusi voller Dankbarkeit.
Mamma verlässt die Familie
2006 folgt schliesslich das Jahr, in dem für Giusi alles zusammenbricht: Seine Mutter verliebt sich und verlässt ihren Mann und ihren Sohn. Giusi ist 16 Jahre alt, übergewichtig, seine Jugendliebe gibt ihm einen Korb und in zwei Wochen startet er seine Lehre. «Es war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Alles kam auf einen Schlag.»
Besonders betroffen machte den damaligen Teenager, wie sehr sein Vater unter der Trennung litt. «Mein Papa ist der fürsorglichste Ehemann, den man sich vorstellen kann. Das hat er einfach nicht verdient.» Doch auch in dieser schweren Zeit behält Clemente sein Rückgrat. Ist immer für Giusi da. Die Trennung schweisst Vater und Sohn noch enger zusammen. 2008 findet auch Clemente eine neue Liebe und lebt seither in einer glücklichen Beziehung.
«Treue ist das Wichtigste»
Es verwundert daher nicht, dass für Giusi in einer Beziehung vor allem eines zählt: «Treue ist für mich das Wichtigste.» Zu seiner Mutter geht Giusi jahrelang auf Distanz. Mittlerweile sehen sie sich wieder öfters. «Ich liebe meine Mamma, habe sie immer geliebt», sagt er nachdenklich und ergänzt: «Vielleicht kann ich ihr eines Tages auch verzeihen.»
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