Was hat Sie an diesem Sportjahr bewegt?
Michelle Gisin: Neben meinem eigenen verrückten Olympia-Erfolg gab es einige emotionale Momente. Beat Feuz, der bei den Herren gleich zwei Medaillen in den Speed-Disziplinen holte. Das war der Wahnsinn. Auch Dario Cologna, der nach dem Rennen kaum mehr ein Interview geben konnte, weil er so erschöpft war. Dazu liebe ich auch die Leichtathletik. Es ist imposant, dass wir da als Nation auch langsam recht gross werden auf der Landkarte.
Die Eishockey-Nati liess Sie kalt?
Beide unisono: Neiiin!! Selbstverständlich haben wir da mitgefiebert!
Dominique Gisin: Wir haben im Final vor dem Fernseher geheult.
Michelle Gisin: Ja, es war so bitter. Aber sie haben unglaublich gespielt an der WM.
Dominique Gisin: Das Schöne an der Geschichte ist ja, dass es für sie an den Olympischen Spielen so schwierig war und sie die volle Rehabilitierung bekamen. Auch dank so viel Klasse, mit der Patrick Fischer sein Team aus der Misere führte. Und das nach dieser Schlammschlacht, die es nach Pyeongchang um ihn und das Team gab.
Michelle Gisin: Es waren dieses Jahr so viele Highlights. Man weiss gar nicht, wo beginnen und wo aufhören.
Für Sie fängt es zweifellos bei der Schwester an, Dominique!
Dominique Gisin: Für mich war der Olympiasieg von Michelle sehr emotional und das Highlight, keine Frage. Dazu habe ich die Leichtathleten speziell verfolgt. Der Aufstieg an die Weltspitze, den wir miterleben dürfen, ist sehr spannend. Léa Sprunger zum Beispiel. Oder Alex Wilson, der um ein Haar die Silbermedaille verpasste. Nicht zu vergessen die Bike-WM auf der Lenzerheide. Wo wir gesehen haben, was für Massen auch dieser Sport anziehen und begeistern kann. Mit einem Nino (Schurter, Anm. d. Red.), der das wahnsinnig souverän heimfährt.