Missen sind schön, aber blöd - die offiziell zweitschönste Schweizerin wehrt sich seit Beginn ihrer Amtszeit gegen das hartnäckige Klischee. Und liefert einmal mehr den Gegenbeweis: Kommende Woche ist Julia Flückiger Botschafterin der 13. Bildungsmesse im Hauptbahnhof Zürich. «Eine grosse Ehre für mich», sagt sie im Gespräch mit SI online, «aber gleichzeitig auch eine grosse Herausforderung.»
Julias Aufgabe hat es in sich: Die 24-jährige Psychologie-Studentin wird an der Seite von Schweizer Politikern wie Kathy Riklin, Matthias Aebischer oder Rudolf Strahm über die aktuelle Bildungsstudie diskutieren. Zudem hält sie täglich einen Vortrag unter dem Motto «The sky is the limit - ein Plädoyer für die Chancengleichheit». Die Themen ihres Referats: Einerseits ihre eigenen Erkenntnisse aus ihrer Zeit in Südamerika, als sie Strassenkinder unterrichtete. Andererseits ihre Erfahrungen als Frau zwischen den zwei Extremwelten Studium und Vize-Miss-Schweiz. Messeleiter Thomas Angerer ist überzeugt, in Julia das richtige Aushängeschild gefunden zu haben. «Sie bringt genau die Kombination mit, die es heute in der Ausbildung und Arbeitswelt braucht: äusserliche Attraktivität und attraktives Wissen», sagt er. Alleine mit Intelligenz komme man heute nicht mehr weit.
Und als Miss Schweiz reicht es nicht, «nur» schön zu sein, weiss Julia. «Dass Missen blöd sind, ist aber eine festgefahrene Meinung und nur schwer zu revidieren.» Die Schaffhauserin geniesst es, den Spagat zwischen Cüpli-Veranstaltungen und Uni-Vorlesungen zu machen, brauche diese Herausforderung gar. «In Prüfungsphasen merke ich, wie mir die Anlässe in der Öffentlichkeit fehlen. Und umgekehrt vermisse ich die Uni in den Semesterferien.» Genau diese Vielfältigkeit empfinde sie als Privileg des Schweizer Bildungssystems. Und das wolle sie dem Publikum der Bildungsmesse vermitteln.
Podiumsdiskussion mit Julia Flückiger, Nationalrätin Kathy Riklin, HSG-Rektor Thomas Bieger u.a.: 19. März, 14 Uhr
Referate von Julia Flückiger: 20. bis 22. März, jeweils 17 bis 18.30 Uhr