Die Überraschung war gross. Jonas Projer, 37, jahrelanger Mitarbeiter des Schweizer Fernsehens, ehemaliger Korrespondent in Brüssel und zuletzt Redaktionsleiter sowie Moderator der «Arena», geht. Der Fünffach-Vater übernimmt eine Leitungsposition beim künftigen «Blick-TV». Sein Abgang vom Leutschenbach ist nur einer von zahlreichen.
Doch wo sich eine Türe schliesst, öffnet sich eine andere. Die Diskussionssendung vom Freitagabend braucht ein neues Gesicht - am liebsten ein weibliches. Denn ein Abgang ist immer eine Gelegenheit, um einem Format einen neuen Touch zu verpassen. Das wäre doch was für...
Patrizia Laeri
Sie ist schlau und hat den Durchblick. In der Wirtschaftsredaktion von SRF hat sich Patrizia Laeri, 41, längst bewiesen. Doch so richtig für ein eigenes, grosses Format reichte es bisher nicht. Hin und wieder vertritt sie Reto Lipp beim Wirtschaftsmagazin «Eco», kurze fünf Minuten steht sie ab und zu für «SRF Börse» vor der Kamera. Ihr Versuch, sich mit der Moderation des Sechseläuten-Events in einem ganz anderen Gebiet zu beweisen, scheiterte zwar. Doch das ist eigentlich nur ein Beweis dafür, dass sie sich treu bleiben soll: als hartnäckige Nachfragerin.
Susanne Wille
Welche Moderatorin kann von sich schon behaupten, ein eigenes Lied zu haben? Bligg machte Susanne Wille 2007 eine Liebeserklärung per Rap. Nicht ohne Grund! Die Aargauerin steht beim Fernsehpublikum hoch im Kurs. Gerade eben hat die 44-Jährige ihren Abgang beim Polit-Magazin «Rundschau» bekanntgegeben und wäre also frei für neue Herausforderungen. Sie hat das Format und wir wollen sie sehen. Doch ist die Wille willig?
Cornelia Boesch
Klar, in der «Tagesschau» hat Cornelia Boesch ein riesiges Publikum. Und auch klar: Freitagabend nach 22 Uhr, zur «Arena»-Sendezeit, schaltet man nicht mehr so gerne ein wie zur Tagesschau-Zeit. Doch nach acht Jahren sollte sie die Gelegenheit beim Schopf packen und sich eine neue Aufgabe suchen. Die 43-Jährige ist fit, sie kann als Sängerin mit einem Mikro in der Hand umgehen und sie hat Biss. Alles, was eine «Arena»-Moderatorin braucht.
Mona Vetsch
Wir kennen sie aus Sendungen, wo es «mönschelet». Mona Vetsch besucht Auswanderer im Ausland, sie spricht mit Gefängnisinsassen und Flüchtlingen. Die 43-jährige Moderatorin kann aber auch Diskussionen führen. Das bewies Vetsch, als sie kurzzeitig im «Club» als Stellvertreterin für den kranken Thomy Scherrer einsprang. Sie hörte im richtigen Moment zu und unterbrach, wenns ins Geschwafel überging. Wenn das SRF etwas wagen will, nimmt es keine Deuxpièces-tragende News-Journalistin, sondern bewusst eine ehemalige Punkerin wie Vetsch. Nur Mut!