Sie hat mit dem Entscheid gehadert, jetzt ist er definitiv. Edith Wolf-Hunkeler wird keine Rennen im Rollstuhlsport mehr bestreiten. Die 42-jährige Athletin tritt per sofort zurück, wie sie am Freitagnachmittag auf ihrer Website mitteilt.
Bereits nach den Paralympics 2012 in London habe sie mit gesundheitlichen Problemen gekämpft, schreibt sie. Bei ärztlichen Tests wurde dann eine Keilbeinentzündung festgestellt. «Die stetigen Schmerzen im Wangen- und Stirnbereich verunmöglichten mir, intensiv zu trainieren.» 2014 verzichtete sie deshalb auf alle Wettkämpfe - mit der Absicht, 2015 wieder zurückzukehren. «Ich hoffte, dass die Pause mir gut tun würde und ich 2015 das Training für die Weltmeisterschaften und die Vorbereitung auf Rio wieder aufnehmen könnte. Leider ist es mir bis heute nicht möglich schmerzfrei zu trainieren», bedauert die Luzernerin. «Der Entscheid ist mir nicht leicht gefallen, denn der Sport war in all den Jahren meine grosse Leidenschaft. Ich hatte immer sehr grosse Freude am Training und die Herausforderung der Wettkämpfe. Die Gesundheit ist aber ein wichtiger Grundstein meines Lebens, und so habe mich nun entschieden, vom Leistungssport zurückzutreten.» Sie freue sich nun auf einen neuen Lebensabschnitt.
Edith Wolf-Hunkeler hat seit den 90er-Jahren alles gewonnen, was man in der Rollstuhl-Leichtathletik überhaupt einheimsen kann. Allein an den Paralympischen Spielen in London gabs eine Gold-, zwei Silber- und eine Bronze-Medaille. Insgesamt stehen acht Paralympics-Medaillen, 15 Podestplätze bei Weltmeisterschaften und 13 Mal Gold an Europameisterschaften in ihrem Palmarès. In der Schweiz kann sie 60 Meister-Titel ihr Eigen nennen.
Privat ist sie seit 2011 mit Mark Wolf verheiratet, Tochter Elin kam im September 2010 zur Welt. «Sie lässt mich vergessen. Mit ihr schalte ich automatisch ab», schwärmte Edith Wolf-Hunkeler nach den Paralymics in London im Gespräch mit der «Schweizer Illustrierten».