Wenn man nach Engelberg OW fährt, wird eines gleich klar: Hier wohnt ein Weltmeister. An Hauswänden hängen Plakate mit der Aufschrift «Gold» oder «Super, Fäbu». Die Gratulationen gelten Fabian Bösch, 17, der am vergangenen Mittwoch an der Freestyle-WM in Kreischberg (Ö) im Ski-Slopestyle den Sprung zuoberst aufs Podest geschafft hat.
Sein Sieg ist keine Selbstverständlichkeit. Erst vor vier Jahren wechselte er vom Skirennfahren auf Ski-Freestyle. «Trampolin und Skifahren, die beiden Sachen, die ich am liebsten mache, in einer Sportart vereint.» Und auch an der WM musste er zuerst zittern: Nach einem Sturz im ersten Lauf und Schürfungen im Gesicht stiegen Druck und Unsicherheit. «Ich hatte Angst nach dem Sturz, aber dann dachte ich, jetzt einfach voll drauflos.»
Typisch für ihn, sagt Vater Markus, der den Wettkampf vor Ort mitverfolgte. «Er war schon immer ein Draufgänger.» Das nicht nur zur Freude der Eltern. «Ich kann jeweils fast nicht zuschauen», sagt Mami Michèle. «Nach dem zweiten Lauf hoffte ich, dass ihn niemand mehr überholt. Nicht wegen des Resultats, aber weil ich weiss, dass er sonst im dritten Lauf wieder Kopf und Kragen riskiert hätte. Denn für ihn zählt nur der Sieg.»
Nachdem Fabian seinen Triumph schon mit dem Freestyle-Team gefeiert hat, gehts daheim weiter: Ein Empfang mit Kutschenfahrt durchs Dorf ist geplant. «Hier sind alle ein bisschen aus dem Häuschen», sagt er - selber ganz cool und unbeeindruckt vom grossen Rummel.