Schweizer Illustrierte: Fabienne Louves, was sagten Ihre Eltern zu Ihnen als Kind immer?
Fabienne Louves, 30: Sie haben mir mein Lebensmotto mitgegeben: Alles kommt, wie es kommen muss. Und wenn es nicht so kommt, hat es nicht sein sollen. Das hat mich immer getröstet, aber auch angehalten, stets das Beste zu geben.
Ihr Spitzname als Kind?
Fäbali. Meine Mutter nennt mich heute manchmal noch so.
Haben Sie ein Tattoo?
Ja. Ich habe zwei. Auf dem Fuss habe ich Musiknoten und an der Leiste den Titel meines zweiten Albums: «Fabulös». Ich finde beide Tattoos einfach toll. Sie spiegeln den Augenblick wider, und ich werde sie nie bereuen.
Wo am Körper tut es Ihnen weh?
Im Hals. Das kommt vom Singen.
Man muss an sich arbeiten, Kritik annehmen, sich verbessern
Welche Musik soll an Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Es wäre schön, wenn etwas von mir gespielt würde. Das Lied «Wenn nüt me goht». Vom Band. Oder gesungen von Marco Kunz. Ich wäre ja dafür, dass er an meiner Hochzeit singt, da kann er auch an meiner Beerdigung auftreten. Er ist ein Luzerner wie ich, wir verstehen uns gut.
Die bisher beste Idee Ihres Lebens?
Ich hatte zwei gute Ideen. Die eine war, mich bei «MusicStar» anzumelden. Dazu hat mich mein Bruder gebracht. Die andere: meinen Freund Luca beim Sechseläuten kennenzulernen. Das war auf den Stufen zum Mascotte-Club in Zürich. Ich dachte, er schaut mich an, da habe ich ihn angesprochen.
Und Ihre dümmste Idee?
Es gibt keine. Eben gemäss meinem Motto bereue ich nichts. Okay: Vor zwei Monaten habe ich am Tag, nachdem ich ein neues Auto bekommen hatte, gleich eine Beule reingefahren. Das bereue ich ein wenig.
2007 gewannen Sie die Talentshow «MusicStar». Inzwischen sind Sie eine gefragte Musicaldarstellerin. War das geplant?
Ich habe Glück gehabt. Heute ist es schwieriger, durch solche Formate erfolgreich zu werden. Die Schweiz ist ein kleiner Kuchen. Ich konnte Alben herausbringen und im Schauspiel Fuss fassen. Ich wusste vorher gar nicht, dass ich so etwas wie Talent fürs Musical habe. Schon bei «MusicStar» konnte ich bei Dominik Flaschka vorsprechen, und er hat mich für «Ewigi Liebi» engagiert. Seit über sieben Jahren darf ich auch immer wieder in tollen Produktionen mit Erich Vock spielen.
Sind Sie ein ehrgeiziger Mensch?
Ja. Das finde ich auch wichtig. Man muss an sich arbeiten, Kritik annehmen, sich verbessern.
Zu Weihnachten habe ich meinem Freund eine Fotocollage mit Bildern aus unserem ersten Jahr geschenkt
Ihre Figur Sally Bowles tut in Ihrem neuen Stück «Cabaret» für eine Bühnenkarriere alles, verzichtet auf eine Familie. Wie weit würden Sie für beruflichen Erfolg gehen?
Ich bin ein grosser Familienmensch und liebe meinen Freundeskreis. Deshalb würde ich immer versuchen, das unter einen Hut zu bringen. So wie ich jetzt arbeite, klappt es.
Was würden Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben wollen?
Mein Temperament, meine gute Laune und mein Herz. Und ihnen nicht vererben möchte ich, dass ich manchmal erst überlegen sollte, bevor ich etwas sage.
Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes geschenkt?
Zu Weihnachten habe ich meinem Freund eine Fotocollage mit Bildern aus unserem ersten Jahr geschenkt. Dazu gab es eine selbst gebastelte Weihnachtskarte.
Welche Pille müsste erfunden werden?
Eine Lernpille. Nach der Einnahme würde ich dann mein Textbuch durchgehen und könnte schon am folgenden Tag alles auswendig.
Falls Ihr Leben verfilmt würde, welche Schauspielerin sollte die Hauptrolle spielen?
Spontan kommt mir Carmen Lopez, die Schwester von Marc Sway, in den Sinn. Bei «Stägeli uf - Stägeli ab» spielt sie meine Rolle in der Zweitbesetzung. Wir beide sind ähnliche Typen, das würde also passen.
Durch welche Filme wurden Sie denn massiv beeinflusst?
Schon als Kind hat mich der Film «Die Farbe Lila» mit Whoopie Goldberg sehr beeindruckt. Und auch «Sister Act». Stark beschäftigt hat mich «Die Kinder vom Bahnhof Zoo». Trotzdem bin ich kein Junkie geworden (lacht). Seit dem Horrorfilm «Es» habe ich Angst vor Clowns.
Wer ist Ihre beste Freundin?
Meine Kollegin Nicole Edelmann. Wir leben quasi schon in einer Symbiose. Denn es gibt Momente, in denen wir das Gleiche sagen und dazu die exakt gleiche Bewegung machen. Ohne dass wir uns absprechen. Neulich sassen wir zusammen im Auto und sagten genau gleichzeitig: «Ist das grün da draussen.» Dann setzten wir synchron unsere Sonnenbrillen auf. Wir arbeiten als Schauspielerinnen zusammen und unternehmen viel. Erst kürzlich waren wir im Tessin.