Was für ein packendes Finale: In der vorletzten Kurve unterlief Fanny Smith, 25, nochmals einen Fehler. Bis dahin war sie in sehr guter Position im olympischen Skicross-Finale in Pyeongchang. Die 25-Jährige aber gab nicht auf - und kämpfte sich am Schluss nochmals an der Schwedin Sandra Näslund vorbei auf den 3. Platz und damit zu Bronze.
Zuvor meisterte die Waadtländerin den Weg ins Finale mit einer beinahe makellosen Leistung. In zwei von drei Läufen legte sie einen Start-Ziel-Sieg hin. Am Ende aber musste sie den beiden Kanadierinnen Kelsey Serwa (Gold) und Brittany Phelan (Silber) den Vortritt lassen.
«Es bedeutet mir unglaublich viel»
Für Fanny Smith jedoch überwiegt die Freude an der Bronze-Medaille. «Jetzt habe ich diese Medaille endlich», so Smith. Für sie, die an Weltmeisterschaften insgesamt bereits einen kompletten Medaillensatz gewonnen hat, ist es die erste Olympia-Medaille überhaupt. Schon in Sotschi 2014 startete sie als Favoritin, musste dort jedoch mit dem 8. Platz Vorlieb nehmen.
Wie gross die Erleichterung über diesen Gewinn bei Fanny Smith ist, zeigt sich im Interview mit dem «SRF». Unter Tränen bedankt sie sich bei ihrer Familie, die sie in Pyeongchang vor Ort unterstützte. «Es bedeutet mir unglaublich viel. Ich bin ihnen so dankbar, dass sie bis zum heutigen Tag an mich geglaubt haben.» Ihre Medaille widmet Smith dann auch ihrer Grossmutter.
Auch Sanna Lüdi mit einem starken Wettkampf
Als schlechte Verliererin zeigte sich nach dem Rennen die Schwedin Sandra Näslund. Im Gespräch mit «SRF» meinte die aktuelle Weltcup-Leaderin, das sei ein unfaires Rennen gewesen. Fanny Smith habe ihre Ellbogen eingesetzt, so die 21-Jährige.
Darauf angesprochen entgegnet die Schweizerin: «Es ist nicht Ski alpin. Wir fahren hier zu viert gegeneinander und jeder muss seinen Platz verteidigen. Sandra und ich waren beide am gleichen Ort und haben beide versucht, nicht zurückzuweichen. Das ist Skicross.»
Bereits 12. Medaillen für die Schweiz
Neben Fanny Smith zeigt mit Sanna Lüdi auch eine zweite Schweizerin einen starken Wettkampftag. Die 32-Jährige schafft es bis in den Halbfinal, verpasst die Top 4 nur knapp. Am Schluss reicht es der Bernerin für den 7. Rang und damit ein olympisches Diplom.
Mit der Bronze-Medaille von Fanny Smith hat die Schweiz an den Olympischen Winterspielen in Südkorea nun bereits 12. Medaillen gewonnen - und übertrifft damit die Leistungen von vor vier Jahren in Sotschi.