Bei der neuen Designer-Show «Fashion Hero» auf ProSieben, kämpfen junge, kreative Modemacher darum, ihre Schöpfungen zu verkaufen. Sie schicken Models mit ihren Kleidern über den Laufsteg und hoffen, die Einkäufer von drei grossen Modehäusern überzeugen können, ein Gebot für ihre Kreationen abzugeben. Die Einkäufer sind Anne Rech von Asos, Petra Winter von s.Oliver - und André Maeder von Karstadt.
Moment, André Maeder? Der Schweizer ist hierzulande kein unbeschriebenes Blatt. Der 54-Jährige war der CEO des Modeunternehmens Vögele in der Schweiz. Derjenige, der 2011 «aufgrund unterschiedlicher Auffassung betreffend der Umsetzung der Unternehmensstrategie» aus seiner Position entlassen wurde.
Seit Anfang 2009 war er Konzernchef des Modehauses und fuhr bald grosse Verluste ein. Er holte die grossen Schauspieler Penélope Cruz und Til Schweiger als Aushängeschilder, doch auch das half nichts. Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen 2011 wurde klar, dass Vögele in die roten Zahlen gerutscht ist. Der Gesamtjahresverlust: stolze 119 Millionen. Maeder wurde freigestellt.
André Maeders Vergangenheit in der Schweiz wird in der Sendung «Fashion Hero» aber nicht thematisiert. Als erfolgreicher und sehr wichtiger Einkäufer bei Karstadt sitzt er auf seinem Stuhl und beurteilt die Mode der jungen Designer Deutschlands. Nur von seinem einstigen Job als Geschäftsleiter bei Harrods London ist die Rede. Welche Kreationen ihn überzeugen? «Das Design muss sofort ansprechen und begeistern, ich sehe dabei mit den Augen unserer Kunden», schreibt er auf der Website von Karstadt.