Das Zuhause von Sara Leutenegger, 24, befindet sich in luftiger Höhe rund 300 Meter vom Bahnhof Stettbach entfernt. Wer das Liebesnest der ehemaligen «GNTM»-Kandidatin und des Ex-Bachelors Lorenzo Leutenegger, 34, in Dübendorf besuchen will, muss mit dem Lift in den 13. Stock fahren. Obschon Sara und ihr Ehemann seit bald einem Jahr verheiratet sind, steht auf dem Klingelschild immer noch «Leutenegger/Ganz». «Wir haben es schon mehrfach der Verwaltung gemeldet», sagt Sara und lacht.
«Ich bin ein Perfektionist und mag es clean»
Das ist aber auch das Einzige am Heim, das nicht perfekt ausschaut. Die lichtdurchflutete 4.5-Zimmer-Wohnung ist ordentlich und sauber. Alle Kleider und Schuhe sind verstaut, Esstisch und Kochinsel mit Ausnahme der Blumengestecke leer. Das sei immer so, erklärt Sara: «Ich bin ein Perfektionist und mag es clean.»
Vor zweieinhalb Jahren ist die Schweizerin vom Elternhaus in Neftenbach ZH direkt mit ihrem Schatz zusammengezogen. Da es sich um eine Eigentumswohnung handelt, konnte das Paar von den Badezimmerfliesen bis zum Fussboden alles selbst bestimmen. «Das Parkett ist aus Wenge-Holz», erklärt Sara. Dieses aussergewöhnlich dunkle Holz zählt zur höchsten Preisklasse afrikanischer Holzarten.
Nicht alles an der Wohnung ist sündhaft teuer. «Das Fernsehmöbel im Wohnzimmer haben wir von Ikea», fügt Sara an. Bei der Möbelsuche hätten sie sich super ergänzt. «Ich bin der kreative Kopf. Lorenzo ist eher rational veranlagt. Unsere Möbel sind daher praktisch und stylisch.» Besonders stolz ist die gelernte Bauzeichnerin auf die Küche. «Die habe ich selbst designt.»
Auch die beiden Balkone mag die Brünette sehr. «Ich bin schwindelfrei», sagt Sara und lehnt sich mit dem Oberkörper über das Geländer. Ihr Blick schweift über ganz Dübendorf und Umgebung an der Hausfassade hinunter zum fein säuberlich geschnittenen Rasen.
Die Kochkünste hat sie von ihrem Mann
Drei- bis viermal in der Woche essen Sara und ihr Mann, der als Media-Manager arbeitet, gemeinsam Znacht. Kochen tut, wer gerade Lust und Zeit hat. Auf den Teller gibts oft ein gutes Stück Fleisch und viel Gemüse. «Lorenzo hat mir das Kochen beigebracht. Bevor wir uns kennenlernten, habe ich mich oft von Fastfood ernährt. Er hat mich mit der gesunden Ernährung und dem Fitness angesteckt.» Als Model legt Sara grossen Wert auf ihre Gesundheit und trinkt daher auch selten Alkohol. «Die Weinflaschen, der Rum und die Flasche Aperol sind für die Gäste.»
Wenn die beiden den Abend zu zweit verbringen, diskutieren sie viel am Esstisch. «Hier erzählen wir einander von unserem Tag und schmieden Pläne für die Zukunft.» Obwohl Lorenzos Vater Filippo Leutenegger, 65, ehemaliger Nationalrat ist und seit Jahren im Zürcher Stadtrat sitzt, reden Sara und ihr Ehemann nicht viel über Wirtschaft und Politik. «Die Themen meines Schwiegervaters interessieren mich schon, ich befasse mich aber nicht im Detail damit.»
An der Wand hängt Sara und Lorenzos Konterfei
Gleich an der Wand hinter dem Esstisch hängt ein auffälliges Kunstwerk. «Das sind Lorenzo und ich. Hättest du uns erkannt?», fragt Sara. Zugegeben, bei genauer Betrachtung fällt auf, dass das vermeintliche Gesicht zwei Gesichter sind und eines davon - genau wie die echte Sara - markant volle Lippen hat. Saras Cousin Roberto Suazo hat es gemalt. Der Verwandte lebt in Miami und ist hauptberuflicher Künstler.
Er ist nicht der Einzige aus Saras Familie, der gut zeichnen kann: Im Schlafzimmer hängen drei Bilder von Mama Sylvia, 54. «Sie malt nur hobbymässig. Ich finde diese Kohlezeichnungen aber sehr gelungen und sie passen auch super ins Schlafzimmer», schwärmt Sara.
«Wir kuscheln lieber»
Abgesehen vom Doppelbett, den beiden Nachttischli und dem TV ist der Raum leer. Zum Fernsehschauen würden sie meistens nach vorne in die Stube gehen. Ob die beiden im Bett lange Gespräche führen? Sara verneint: «Wir kuscheln lieber.»
«Meine Mama ist meine beste Freundin»
Für ihre Mama, die aus El Salvador, einem kleinen Land in Zentralamerika, stammt, hat sie nur lobende Worte. «Meine Mama ist auch meine beste Freundin. Seit ich mich erinnern kann, ist sie immer hinter mir gestanden und hat mich in allen Vorhaben unterstützt.»
Charakterlich habe sie viel von ihr. «Wir sind beide zielstrebig und stur.» Als Doppelbürgerin spricht Sara fliessend Spanisch. «Ich interessiere mich sehr für die Herkunft meiner Mama. Nur abstimmen tue ich in El Salvador nicht. Ich weiss zu wenig über die Politik dort.»
Obwohl Sara im Wesen sehr schweizerisch rüberkommt, drückt hie und da die Latina in ihr durch. «Wenn Musik läuft, tanze ich schon mal durch die Wohnung.» Auf ihrer Spotify-Playlist läuft derzeit der Song «Papapa» von DJ Mairee rauf und runter. Typisch Latina sei an ihr auch, dass sie sehr emotional sei. «Als Kind war ich aufbrausend und weinte viel. Heute habe ich mich besser im Griff.»
«Ich habe mein Handy permanent auf lautlos»
Kontrolliert ist die ehemalige «GNTM»-Teilnehmerin auch in Sachen Social-Media-Konsum. Obschon sie ihre 105'000 Instagram-Abonnenten fast stündlich mit Posts und Storys versorgt, kann sie abends gut abschalten. «Ich habe alle Push-Benachrichtigungen deaktiviert und mein Handy permanent auf lautlos.» Das ärgere manche Leute, gibt sie zu. Ihre liebsten Menschen hätten aber akzeptiert, dass sie nicht immer auf Anhieb erreichbar sei.
Saras Freundeskreis hat sich verändert
Überhaupt habe sie in den drei Monaten am Set von «Germany's Next Topmodel» und während der Zeit, als die Episoden am TV ausgestrahlt wurden, gemerkt, wer ihre wahren Freunde seien. «Nicht alle Personen aus meinem Umfeld haben sich ehrlich über meine Erfolge bei ‹GNTM› gefreut.» Aus dem Verhalten ihrer Kollegen hat Sara Leutenegger die Konsequenzen gezogen. «Einigen gegenüber habe ich mich extrem geöffnet, anderen gegenüber verschlossen.»
Ihr «GNTM»-Aus war tränenreich
Ihr Traum, Topmodel zu werden, ist in Episode 14 geplatzt: Sara Leutenegger schied im Shootout aus und verpasste so den Einzug ins Halbfinale. Als diese Folge am 10. Mai 2018 am TV ausgestrahlt wurde, habe sie Rotz und Wasser geheult, sagt Sara rückblickend: «Alle Emotionen kamen nochmals voll hoch. Auch die Reaktionen meiner Konkurrentinnen haben mich stark mitgenommen.» Ihr Ehemann und ihr bester Kollege Yves, der auch ihr Trauzeuge war, haben sie in diesem schwierigen Moment in den Arm genommen.
Saras Trauer hielt aber nicht lange an. «Am Tag nach der Ausstrahlung fühlte ich mich frei.» Von neuem Tatendrang gepackt hat sie ihren eigenen Youtube-Kanal «Sara Leutenegger» eröffnet. Auf diesem Weg will sie sich ihrer Community als Person noch besser präsentieren: «Es ist ein unterhaltendes Format und dreht sich um die Themen Essen, Reisen und Sport.»
Junge Frauen sind die Zielgruppe
Mittlerweile hat sie schon über 8'800 Abonnenten, ihr erstes Video zählt mehr als 67'000 Aufrufe. «Ich bin sehr zufrieden. Ich habe auch schon viele positive Rückmeldungen dafür bekommen.» Als Youtube-Neuling hatte sie keine Ahnung, wie viele Personen ihre Videos erreichen würden. Dafür hat sich Sara im Vorfeld ausführlich Gedanken gemacht, wen sie ansprechen will. «Meine Videos richten sich primär an Frauen zwischen 13 und 25 Jahren.»
Gut möglich, dass sie bei dieser Zielgruppe Erfolg haben wird. Auf Instagram sind 82 Prozent ihrer Follower weiblich. Nun gilt es, diese Community auf Youtube zu verlagern. Denn Sara hat grosse Ambitionen: «In ein paar Jahren will ich erfolgreiches Model und Influencerin sein.»
Sara Leutenegger hat ihre Favoriten: «Anja Zeidler, Zoë Pastelle und Sylwina sind meine Vorbilder.» Einfach wird es für die schöne Zürcherin nicht - im Jahr 2018 schiessen Influencer wie Pilze aus dem Boden.