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«Das persönliche Interview» mit Il-Divo-Sänger Urs Bühler

«Gut, habe ich mit meiner Ex-Frau Schluss gemacht»

Als Tenor der Klassik-Pop-Gruppe Il Divo ist Urs Bühler seit zwölf Jahren erfolgreich weltweit unterwegs. Trotzdem bleibt er heimatverbunden, trägt sein Familienwappen auf dem Unterarm tätowiert. Sein Handy-Hintergrundbild: der Motor einer Harley. Und seine beste Entscheidung: die Ex zu verlassen!

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Il Divo Konzert Tour Urs Bühler Interview privat

Urs Bühler lebt mit seiner Tochter in London, seine Freundin Kelly in Las Vegas.

Getty Images

«Schweizer Illustrierte»: Urs Bühler, welches Gemüse würden Sie verbieten? Und welches wären Sie gerne?
Urs Bühler: (Lacht laut!) Keines! Als Kind hatte ich nicht gerne Blumenkohl, aber in den USA ist er zusammen mit Bacon lecker. Ich würde eher Alkohol und Süssigkeiten verbieten. Als Gemüse wäre ich ein Selleriestängel, ein wenig steif, aber dafür kalorienarm.

Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, um massiv glücklicher zu sein?
Gar nicht. Ich wäre mit mehr Arbeit noch glücklicher. Schon während meiner Ausbildung zum Tenor in Luzern, kam ich immer müde, aber überglücklich nach Hause. Ich darf das machen, was mir gefällt, und bin so ein glücklicher, arbeitender Mensch.

Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes verschenkt?
Das ist über 20 Jahre her. Meiner damaligen Freundin habe ich eine schwarze Lederhandtasche gemacht. Meine Mutter war Modistin und konnte mir helfen.

Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen: Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Ich würde nach Luzern ziehen. Aber mit dem Wetter von Kalifornien oder Mexiko.

Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie den Teller nicht leer essen?
Ich habe eines, wenn ich ihn leer esse. Als Kind habe ich gelernt aufzuessen. Aber in den USA gibt es so Riesenportionen. Da merke ich oft, dass ich nach der Hälfte schon satt gewesen wäre.

Was für ein Hintergrundbild hat Ihr Handydisplay?
Den Motorblock einer Harley-Davidson.

Welche Musik soll auf Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Wohl etwas Klassisches, Ruhiges und Positives. Vielleicht ein Stück von Bach.

Haben Sie ein Tattoo?
Ja, mehrere, und ich bereue keines. Ich suche immer nach neuen Motiven, die mir etwas bedeuten. Zuletzt habe ich mir unser Familienwappen auf den linken Unterarm stechen lassen.

Die bisher beste Idee Ihres Lebens? Die dümmste?
Es war gut, dass ich mit meiner Ex-Frau Schluss gemacht habe. Die beste Idee mit ihr war, ein Kind zu bekommen. Ich bin jedes Mal glücklich, wenn ich mein Töchterchen anschaue. Die dümmste Idee kann ich gar nicht benennen. Da gab es so viele.

Welche Idee haben Sie endgültig begraben?
Ewig jung zu bleiben.

Welche Eigenschaften möchten Sie an Ihre Kinder vererben und welche nicht?
Ich will meiner Tochter mitgeben, wie wichtig Seriosität, Gründlichkeit und ein gesundes Leben sind. Natürlich will ich ihr auch meine Musikalität und eine positive Einstellung zur Welt vererben. Sie soll ihren Ehrgeiz nicht in letztlich unwichtige Sachen stecken.

Welche Werke haben Ihr Leben massiv beeinflusst?
Ein Buch namens «Wie man in zehn Tagen reich und glücklich wird». Darin steht, dass man bei sich selbst anfangen muss, die Lösung zu suchen, wenn man sich nicht reich und glücklich fühlt. Das ist nicht einfach, aber ich finde es richtig, Verantwortung für sein eigenes Schicksal zu übernehmen. Nur dann kann ich zufrieden in den Spiegel schauen.

Welche Pille sollte erfunden werden?
Eine, durch die man nie wieder schlafen muss. Dann könnte man die 24 Stunden des Tages voll konstruktiv nutzen.

Falls Ihr Leben verfilmt würde, wer sollte die Hauptrolle spielen?
Als ich noch halblanges Haar hatte, meinten die Leute immer, ich würde Keanu Reeves ähneln. Aber das wäre nicht der Richtige. Vielleicht Joseph Gordon-Levitt?

Als Sie 16 waren, wie sah da Ihr Zimmer aus?
Es war klein: 2,80 auf 2,90 Meter. Wir waren zu Hause fünf Kinder. Links ein Bett, rechts ein Schreibtisch, der aus dem alten Postbüro in Willisau stammte. Zehn Franken, Occasion. Dann hatte ich noch einen geliehenen Verstärker. Eine E-Gitarre und ein Bass hingen an der Wand.

Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?
Einerseits hat mir mein Vater beigebracht, dass man niemandem wehtun soll. Das passiert trotzdem, aber man muss es versuchen. Meine Mutter gab mir anderseits keine Ratschläge, war aber mein prägendstes Vorbild. Sie ist stark, lässt sich nicht besiegen. So ein Vorbild ist wertvoller als Ratschläge.

Wer war Ihr erster Schulschatz?
Ein Mädchen aus Willisau-Land. Wir trafen uns nur am Sonntagmorgen im Städtli, um zur Kirche zu laufen.

Über welches Geschenk haben Sie sich zuletzt gefreut?
Mein Töchterchen hat die Buchstaben meines Namens gebastelt und Fotos von uns dazwischen geklebt. Das hat mich fast zu Tränen gerührt.

Von Michèle Graf am 22. Dezember 2015 - 05:00 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 15:33 Uhr