«Ich habe schon mindestens vier Wohnungen selber renoviert», sagt die Schauspielerin stolz. Entsprechend ist sie auch ausgerüstet: «Mein Traumjob wäre eine eigene Heimwerker-Sendung.» Und bohrt mit ihrem absoluten Lieblingswerkzeug zwei Löcher in die Küchendecke, um einen alten Kronleuchter zu befestigen.
Selbst elektrische Installationen machen der Zürcherin keine Angst. Erst als sie das Gestell mit dem Kühlschrank demontiert, überkommt sie für einen kurzen Moment etwas Bammel. «Meine Vermieterin werde ich wohl besser nicht zum Kaffee einladen.» Ihre Wohnung würde sie bestimmt nicht wiedererkennen.
Schmid hat die schon etwas in die Jahre gekommene Jugendstil-Wohnung im Handumdrehen in ein kleines Bijou verwandelt.
«Manchmal wird einfach übertrieben»
Alles im Griff hat sie auch als Mama Moll im neuen «Papa Moll»-Film. Während ihr Gatte und die Kinder immer wieder ein Chaos anrichten, ist sie das perfekte Mami. Egal, was die anderen alles anstellen, es gibt von Mama Moll ein liebevolles «Meimei», und dann ist wieder alles in Ordnung. Dieses Frauenbild gefällt ihr.
Trotzdem wird sie dafür oft kritisiert. «Wie kannst du nur solch ein 50er-Jahre-Klischee vertreten?» Für die Schauspielerin unverständlich: «Ich bin froh und dankbar, dass wir Frauen haben, die für unsere Rechte kämpfen, manchmal jedoch wird auch einfach übertrieben.»
«Kinder vertrauen mir mehr als ihren Eltern»
Das Bild einer intakten Familie, wo Fehler erlaubt sind und verziehen werden, sei doch genau das, was sich Erwachsene und Kinder wünschen. Denn obschon Isabella Schmid keine eigenen Kinder hat, liegen ihr diese ganz besonders am Herzen: «Kinder sind alles für mich!»
In ihrer Schauspielschule Bellacademia in Köln betreut sie 60 Kinder ab vier Jahren. In ihrer neuen Schule in Zürich sinds bereits neun Jugendliche. «Sie vertrauen mir oft mehr an als ihren Eltern.» Schmid freut sich, dass auch schon die ganz Kleinen mit ihren Sorgen und Nöten zu ihr kommen. «Das ist wunderschön!»
Sie wäre gerne selber Mutter
Sie hat für alle Sorgen ein offenes Ohr und steht ihren Schützlingen auch bei Liebeskummer mit Rat und Tat zur Seite. Gerne wäre sie selber Mutter, «doch manchmal kommt es anders, als man es sich wünscht». Oft wurde sie als «karrieregeil» und «selbstsüchtig» abgestempelt.
«All die Kämpfe, die man mit sich selber ausmacht, weil der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, sieht niemand. Darum sind solche Verurteilungen sehr verletzend», gesteht Isabella. «In der heutigen Zeit ist eine alleinstehende Frau in meinem Alter ohne Kind sehr suspekt. Mit der muss etwas nicht stimmen.»
«Die Menschen schauen einander nicht mehr an»
Trotzdem ist das Thema Kinder für sie nicht abgeschlossen: «Wenn es passieren würde oder ich einen Mann hätte, der unbedingt Kinder möchte, würde ich wohl sagen: Dann aber jetzt zack, zack!», sagt sie augenzwinkernd. «Ich bin allerdings immer am Arbeiten, und jemand kennenzulernen, braucht Zeit und die Gelegenheit.»
Etwa im Zug: Als sie für ein paar Monate ein Engagement in Frankfurt hatte, pendelte Schmid täglich von Köln zu den Proben. «Ich machte mich jeden Morgen extra hübsch und dachte, jetzt schau ich mal.» Leider musste sie erkennen, dass alle Männer nur aufs Handy starren. «Die Menschen schauen einander gar nicht mehr an.»
Heimweh nach der Schweiz
Immer öfter verspürte die Schauspielerin nach 25 Jahren Deutschland Heimweh nach ihren Eltern, den drei Brüdern, den Nichten, Neffen und Gottikindern in der Schweiz. Die Wohnungssuche in Zürich gestaltete sich allerdings schwieriger als erwartet. «Versuche mal in der Stadt eine bezahlbare Wohnung zu finden – fast unmöglich!»
Ein ganzes Jahr suchte sie, doch als Isabella Schmid ihre jetzige Wohnung sah, wars Liebe auf den ersten Blick! Dafür lohnt es sich sogar, jede Woche nach Köln zu fahren, um ihre 60 Kinder weiter zu unterrichten. Und wer weiss, vielleicht zeigt im Zug ja doch einmal ein richtiger Mann mehr Interesse an einer «perfekten» Frau als an seinem Handy.