Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes verschenkt?
Mein Sohn bekam bei seiner Geburt ein Mobile aus Federn und Schnur von mir.
Über welches Geschenk haben Sie sich zuletzt gefreut?
Über einen Kopfhörer, mit dem man Aussengeräusche reduzieren kann. Mein Mann hat ihn mir geschenkt. Auf Flugreisen und im Zug ist er mein treuer Begleiter, aber auch in der Schwangerschaft während der Nacht kam er mir zugute. Da in meinem Job als Musikerin die Ohren sehr beansprucht werden, geniesse ich zwischendurch die Stille.
Wo am Körper tuts Ihnen weh?
Als Mama eines vier Monate alten Kindes zwickts ein bisschen überall. Gemäss dem Spruch: Mutter bist du, wenn dein Körper voller Schmerzen ist, aber dein Herz voller Liebe.
Im November 2017 schwanger auf der Bühne:
Welche Ihrer Eigenschaften möchten Sie Ihrem Sohn vererben?
Empathie und Rücksicht gebe ich gerne weiter. Ungeduld mit mir selber und das Gefühl, immer mehr zu wollen, als der eigene Körper mitmacht, lieber nicht.
Wie hätte Ihr Vorname als Bub gelautet? Und was war Ihr Spitzname?
Ich wäre ein Michael geworden. Ein Spitzname hat sich leider nie durchgesetzt. Ich hätte mir einen gewünscht.
Als Sie ein Kind waren, was haben Ihre Eltern Ihnen immer gesagt?
Wir müssen dankbar sein, dass es uns so gut geht.
Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie Ihren Teller nicht leer essen?
Nein. Ich versuche selbst beim besten Essen, Portionen auf meinen Teller zu heben, die ich auch bewältigen kann.
Welches Gemüse gehört verboten?
Das vom anderen Ende der Welt hergeflogene.
Und welches wären Sie?
Ein Broccoli. Seltsam im Geschmack, mit mehreren Köpfen und bei zu viel Hitze pflüderweich zerbröselnd.
Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, damit Sie massiv glücklicher wären?
Da ich noch in der Elternzeit bin, werde ich längerfristig eher aufstocken.
Was für ein Hintergrundbild hat Ihr Handydisplay?
Ein Bild von meinem Mann, meinem Sohn und mir.
Haben Sie einen Organspendeausweis?
Nein, aber ich habe eine Patientenverfügung ausgefüllt. Da ich aus der näheren Familiengeschichte weiss, wie schwer und schmerzhaft es ist, solche schwerwiegenden Entscheidungen für jemand anderen treffen zu müssen, will ich das meiner Familie ersparen.
Können Sie sich vorstellen, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen?
Ja.
Über welche Ihrer Taten wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Ich hoffe, meine Musik überlebt und wird weiterhin viele Menschen begleiten.
Welche Idee haben Sie endgültig begraben?
Ich hatte lange das Gefühl, ich möchte mit meiner Musik um die Welt reisen. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass es gar nicht meinem Naturell entspricht, ständig von Hotel zu Hotel zu ziehen, und dass ich nach einer Tournee auch sehr gerne daheim bin.
Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen. Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Die Naturnähe und das Daheimgefühl von Bern, das Kulturelle und Jobliche aus London, das Familienpolitische, die Aufgeschlossenheit und das Umweltfreundliche aus Kopenhagen.
Was in Ihrem Alltag müssten Sie aus ökologischer Sicht dringend ändern?
Selbst auf einer Akustik-Tour mit wenig Material müssen wir mit einem Auto von Konzert zu Konzert reisen. Da kommen viele Kilometer zusammen.
Bei wie vielen Franken pro Liter Benzin währe bei Ihnen die Schmerzgrenze erreicht?
Ich weiss ehrlich gesagt nicht einmal, wie viel ein Liter aktuell kostet.
Was wird man in hundert Jahren über die aktuelle Epoche sagen?
Man wird uns hoffentlich loben dafür, dass wir endlich das Umweltproblem als solches erkannt und begonnen haben, die Weichen zu stellen. Aber man wird uns auch dafür verurteilen, dass wir dies zu langsam und zögerlich machten. Sowie zu wenig konsequent, obwohl es eigentlich schon zu spät ist.
Wer ist Ihr bester Freund?
Einerseits bespreche ich alles mit meinem Mann, andererseits habe ich drei Frauen in meinem Leben, die mich seit langer Zeit in tiefer Freundschaft begleiten und immer wieder berühren und überraschen. Sowie meine Mitmusiker, mit denen ich durch das gemeinsame Leben und Erleben sowie viele Stunden on the road vieles teile.