«Gehts euch allen gut?», fragt Hollywood-Star John Travolta, 58, als er den grünen Teppich vor dem Zürcher Kino «Corso» betritt. Zusammen mit Kult-Regisseur Oliver Stone stellt er den Actionthriller «Savages» vor, in dem er an der Seite von Blake Lively und Taylor Kitsch einen Drogenfahnder spielt. Und er wird am Eröffnungsabend für sein Lebenswerk geehrt. «Es ist wunderbar, für mein ganzes Schaffen ausgezeichnet zu werden», sagt Travolta - der übrigens eine ganz spezielle Beziehung zur Schweiz hat: «An Weihnachten 1990 habe ich mich im Hotel Palace in Gstaad mit meiner Frau Kelly verlobt.» Auch in Zürich sei er schon öfter gewesen. Diesmal ist er als Pilot selbst geflogen. «Das tue ich immer, wenn ich verreise. Zusammen mit einem Co-Piloten.»
Die Schweizer Prominenz unter den Besuchern sieht sich indes mit einer Frage konfrontiert: Wer mag welchen Travolta-Film lieber? «Saturday Night Fever», den Tanz-Klassiker aus dem Jahr 1977, oder die blutige, schwarze Komödie «Pulp Fiction», die ihm 1994 eine Oscar-Nomination bescherte? «‹Saturday Night Fever›. Ich mag es nicht, wenns zu blutig wird», sagt Gabriele Prinzessin Inaara Aga Khan. Die meisten Frauen schliessen sich ihr an. «‹Pulp Fiction› habe ich nicht verstanden», gesteht Schauspielerin Isabel Florido. Und Raquel Marquard schwärmt von Travoltas weissem Anzug im Tanz-Klassiker: «Ich frage mich, wie oft er den während des Drehs wechseln musste.» Die Männer begeistern sich hingegen eher für «Pulp Fiction». Ausnahme: Oliver Stone! «Ich mag ‹Saturday Night Fever› lieber.» Warum? «Einfach so!» Stone sorgt auch in seiner Rede vor dem Film für Lacher, in der er Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch als «Hot Chick» bezeichnet.
Klar, dass die gesamte Schweizer Prominenz auf ein kurzes Zusammentreffen mit Hollywood-Star Travolta hofft. «Ich würde gern wissen, wie er es schafft, seine Ehe über so lange Zeit zu erhalten», sagt Schauspielerin Melanie Winiger, seit einiger Zeit von Ehemann Stress getrennt. Bandleader Pepe Lienhard würde nicht davor zurückschrecken, dem Scientology-Aushängeschild Fragen über seinen Glauben zu stellen: «Ich möchte schon lange mal, dass mir jemand erklärt, was so faszinierend daran ist.» Ganz hemmungslos wäre Kabarettist Viktor Giacobbo. «Ich würde ihn fragen, ob ich ihn massieren darf. Und auf ein Gegenangebot hoffen», sagt er, in Anspielung auf einen angeblichen Sex-Skandal um Travolta und zwei Masseure. Sie alle werden aber enttäuscht: John Travolta sieht sich seinen eigenen Film nicht an, sondern verschwindet bereits vor Beginn wieder. Was für unsere Prominenten ein aufregender Abend ist, ist für einen Hollywood-Star eben «Business as usual».