Mit seinem Wechsel zu Ringier beweist Jonas Projer, 37, viel Mut. Nach rund fünf Jahren als «Arena»-Moderator und insgesamt dreizehn Jahren bei SRF sagt der Zürcher seinem Arbeitgeber Adieu, um in der «Blick»-Gruppe ein neues TV-Projekt zu übernehmen. Im «Sonntagsblick» erklärt der fünffache Vater nun seine Beweggründe:
«Geritten hat mich ein Angebot, das zu gut war, um es abzulehnen», gibt Projer unumwunden zu. Es sei einfach zu verlockend gewesen, bei diesem Projekt einzusteigen – mit den Leuten, die schon lange daran arbeiten, einem Videoteam, einem Projektteam – und es leiten zu dürfen.
Er wollte nicht bis zur Pension bei SRF arbeiten
Über seine Zeit bei SRF ist Projer unglaublich dankbar. «Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man etwas Neues wagen muss. Während meiner ganzen Karriere beim selben Haus zu arbeiten, hätte ich mir nicht vorstellen können.»
Dass er in seiner neuen Funktion im Range eines Chefredaktors womöglich weniger oft vor der Kamera zu sehen sein wird, schmerzt das langjährige SRF-Aushängeschild nicht: «Die Bildschirmpräsenz ist nicht die Antriebsfeder für meinen Job. Sie würde mir nicht fehlen.»
Projer geht nicht wegen «Arena/Reporter»-Aus
Gerüchte, dass er seinen alten Arbeitgeber verlässt, weil das Format «Arena/Reporter» eingestellt wurde, dementiert Projer: «Auf keinen Fall. Ich war selber mitentscheidend bei dem Schritt, ‹Arena/Reporter› nicht weiterzuführen und bei der ‹Arena› nun ganz aufs Wahljahr zu setzen.»
Dass er mit seiner beruflichen Neuorientierung nun ein ziemliches Wagnis eingeht, stimmt so für ihn: «Alles Wichtige in meinem Leben hat immer auch die Möglichkeit des Scheiterns beinhaltet», so Projer. «Mir würde eher eine Situation Angst machen, in der es nichts mehr zu wagen und nichts mehr zu scheitern gibt.»
«Ich hatte auch bisher keinen Nine-to-five-job»
Was die Arbeitszeiten in seinem neuen Job angeht, macht sich der Moderator keinen Kopf. «Ich hatte auch bisher keinen Nine-to-five-job. Wir organisieren uns halt irgendwie, mit vielen Kompromissen, denn meine Frau ist ebenfalls berufstätig.» Er mache bei anderen Dingen spürbar Abstriche, zum Beispiel bei Hobbys oder beim Sport, so Projer. «Aber wer eine Familie hat und spannende Aufgaben im Job, der kann sich da nicht beklagen.»