«Die bleibt geschlossen», sagt Marion St. Maarten, 60, und zieht die Türe zum Zimmer von Ayosha St. Maarten, 23, zu. Sie achtet darauf, die Privatsphäre ihre Sohnes zu wahren. Die beiden leben zusammen mit den Katzen Silly, Kitty und Floh sowie mehreren Fischen in Zürich. Vater Edin, 43, wohnt mit seiner neuen Familie und Ayoshas Stiefschwesterchen Nayla, 2, ganz in der Nähe.
Vor einem Jahr schloss Ayosha die Zürcher Schauspielschule mit dem Bachelor ab - stand seither aber nicht mehr auf der Bühne. Er arbeitet Vollzeit im Zürcher Restaurant-Club Purpur, erledigt Administratives, steht hinter der Bar. Und modelt nebenbei. Daheim lässt er es ruhiger angehen: Die Mutter muss ihn oft zweimal bitten, seine Ämtli zu erledigen. Alles in allem sei ihr WG-Leben aber harmonisch.
Doch Ayosha schmiedet Pläne ausserhalb seines «Nests»: Er möchte in Mailand oder London modeln - sein Aussehen könnte dort eher gefragt sein. «In der Schweiz bekomme ich nicht genug Aufträge, um davon zu leben.» Freundin Anna, 22, - sie studiert Jus - nimmt seine Pläne gelassen. «Das kann dauern.» Seit 2009 sind sie ein Paar. Eine gemeinsame Wohnung kommt für beide noch nicht infrage. «Ich möchte erst einmal alleine leben», sagt Ayosha. Es mache viel kaputt, wenn man so jung zusammenziehe.
Und überhaupt: Trotz seiner Schauspielausbildung und dem Wunsch, die Laufstege zu erobern, träumt Ayosha noch von etwas anderem: einem eigenen Club oder einer Bar. Dort werden dann alle Türen offen stehen.