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Mister Schweiz 2012

Kandidat Fabian zeigt sein Zuhause

Vierzehn junge Männer buhlen um den Titel des schönsten Schweizers. Wir stellen Ihnen in loser Folge die Finalisten vor - mit ihrer Familie, ihrer Liebe oder bei ihrem Hobby. Aktuell: Fabian Süess aus Zürich Oerlikon.

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Vergangenen Dezember ist er ausgezogen. Seither hat Mami Karin, 46, kein T-Shirt mehr für ihn gewaschen. Und sie kam auch nicht, um zu putzen. «Irgendwann muss man ja selbstständig werden», sagt Fabian Süess, 22. Seither bewohnt er mit Schwester Manja, 25, eine nigelnagelneue Genossenschaftswohnung in Zürich Oerlikon. Halbbruder Andrin, 11, vermisst seinen liebsten Tschutti-Kumpan ganz fest. Schaut Fabian am Wochenende in Kindhausen ZH vorbei, muss er zuerst ins Tor stehen und ein paar Bälle halten. Dann zuhören. Denn Andrin erzählt immer von Motocross. «Da bin ich nämlich besser als Fabian!» Karin kocht für ihren Sohn Lasagne, und zum Dessert gibts Tiramisu - für italienisches Essen hat ihr Sohn eine Schwäche.

Mutter und Vater trennten sich, als Fabian drei Jahre alt war. Vater Armin, 54, Architekt, machte seine Kinder auf die neue Überbauung aufmerksam. «Wir haben uns die Wohnung angeschaut und beide sofort gesagt: Hier könnten wir uns vorstellen zu wohnen!», sagt Manja. Geboren war die Geschwister-WG. Ämtliplan hängt keiner am weissen Hochglanz-Kühlschrank. Bis jetzt klappt das Zusammenleben auch ohne. Sie hat die geregelten Arbeitszeiten einer Verwaltungsangestellten, er trainiert die Kunden im Fitnesscenter auch frühmorgens, spätabends und am Wochenende. «Allzu oft sehen wir uns gar nicht», sagt Fabian über das Zusammenleben mit der grossen Schwester, «bis jetzt hats nicht einmal zum Streiten gereicht.» Eigentlich läuft alles perfekt in der grosszügigen Bleibe. Manchmal muss er sie einfach zu etwas mehr Ordnung ermahnen: «Hey, Manja, das ist der Gesellschaftsraum!» Und der soll aufgeräumt und sauber sein. Er lässt höchstens mal seine Sportschuhe auf dem Balkon liegen.

Fabian Süess ist Fitnesstrainer. Im Studio lernt er seine Freundin, die Sportlehrerin Manuela, kennen. Sie ist doppelt so alt und hat drei Kinder im Teenie-Alter. Seit einem Dreivierteljahr sind die beiden ein Paar - und stehen zueinander. Für Schwester und Mutter ist Fabians Liebste «eine gute Freundin» geworden. Aber sie posiert auf keinem Bild. «Aus Rücksicht auf ihre Kinder», sagt er.

Zur Mister-Schweiz-Wahl hat er sich angemeldet, um auch beruflich von den Erfahrungen profitieren zu können. Von der Teilnahme erzählte er zu Hause ganz nebenbei. «Für eine Mutter sind die eigenen Kinder doch sowieso die schönsten», sagt Karin über die Chancen ihres Sohnes. Anfangs riet sie ihm in Interviews, nichts von seiner Beziehung preiszugeben. Um die Liebe, das Umfeld, sich selbst zu schützen. Aber Fabian wollte nichts verheimlichen. «Er ist ehrlich, hat ethisch hohe Ansprüche und will niemanden verletzen», sagt sie über ihren Sohn. Für die Einrichtung hat seine Mutter ein Erbstück hergegeben: einen Eames Chair, schwarz und herrlich abgesessen. Noch diskutieren die Kinder, ob sie auch den Teppich wollen, den Mama ihnen anbietet. Und Manja wünscht sich Vorhänge an der langen Fensterfront zur Strasse. Aber die duldet Fabian partout nicht.

 

Von Yvonne Zurbrügg am 25. Mai 2012 - 14:28 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 22:12 Uhr