Kevin Spacey soll vor 31 Jahren den damals 14-jährigen Anthony Rapp sexuell belästigt haben. An einer Party in seiner Villa habe sich der 26-jährige Spacey auf den Jungen gerollt und versucht, ihn zu verführen. Rapp, heute 46, machte den Vorfall gegenüber dem Portal «Buzzfeed» öffentlich.
Im Nachgang äusserte sich Spacey auf Twitter. Er sei sturzbetrunken gewesen und habe keinerlei Erinnerungen an den Vorfall. Dennoch entschuldigte sich der 58-Jährige weiter und outete sich erstmals als Homosexueller. Er wolle von nun an als schwuler Mann leben. Ein Outing, das viele als Ablenkungsmanöver verurteilten.
Einen Tag nachdem die Vorwürfe öffentlich wurden, kommt es für Spacey in allen Bereichen knüppeldick.
Bruder spricht von Missbrauch in der Familie
Kevin Spaceys Bruder Randall Fowler, 62, machte öffentlich, dass er seit seinem zwölften Lebensjahr vom Vater vergewaltigt wurde. Ausserdem sei der Vater ein glühender Anhänger einer Nazi-Vereinigung gewesen und habe sich einen Schnauz wie Hitler rasiert.
Missbraucht wurde Kevin Spacey aber nie, sagt sein Bruder. «Unser Vater verging sich nicht an Kevin, weil ich ihm drohte, unserer Mutter zu erzählen, was er mit mir macht», erzählt Fowler der «Daily Mail». Kevin Spacey selber äusserte sich bis anhin nicht zu den Enthüllungen seines Bruders. Aus seinem Umfeld heisst es aber, der Schauspieler sei «verstört» von den Aussagen.
Emmys verweigern Auszeichnung
Auch an der beruflichen Front weht Spacey eine kalte Brise um die Ohren. Die Emmy-Akademie hat ihn gestern von der kommenden Verleihung ausgeschlossen und ihm sogar den geplanten Preis aberkannt. Das verkündete die «International Academy of Television Arts & Sciences» via Twitter.
Netflix stellt «House of Cards» ein
Obendrauf wird die Erfolgsserie «House of Cards», in der Spacey den US-Präsidenten Frank Underwood spielt, nach sechs Staffeln eingestellt. Dies teilte Netflix nur einen Tag nach Bekanntwerden der Belästigungsvorwürfe mit.
Der Streaming-Dienst sei zutiefst betroffen. Spacey arbeite nicht mehr am Set der Serie. Gleichzeitig sitzen Drehbuchautoren schon an einem Ableger von «House of Cards». Ohne Kevin Spacey.