1200 Kilometer und fünf Tage Reisezeit liegen hinter ihnen. Ex-Miss-Schweiz Lauriane Sallin, 25, ist mit Ehemann Giorgos Palamaris, 32, und der gemeinsamen Tochter Madeleine, knapp sechs Monate, von Giorgos' Heimatinsel Tinos in die Schweiz zurückgekehrt. Die Strecke hat die Familie mit dem VW-Bus zurückgelegt. Das Trio pendelt zwischen Griechenland und der Schweiz hin und her – doch damit soll bald Schluss sein: «Wir wollen uns ein Nest bauen», erklärt Sallin.
«Sie hat alles verändert»
Das liegt auch an Tochter Madeleine, welche das Leben ihrer Eltern ganz schön auf den Kopf gestellt hat. «Sie hat alles verändert», sagt Sallin – und fügt an: «In eine positive Richtung!» Seit der Geburt ihrer Tochter fühle sie sich komplett. «Das Leben ist unglaublich geworden. Ich habe eine neue Seite an mir kennengelernt, seit Madeleine auf der Welt ist.» Den schönsten Moment mit Madeleine kann Sallin indes nicht ausmachen – jeder Tag mit ihrer Tochter ist etwas Besonderes für sie: «Wenn wir am Morgen aufstehen und Madeleine anschauen, lacht sie uns immer an, sobald sie uns erblickt», schwärmt die Freiburgerin.
Das Paar zieht seine Tochter zweisprachig auf: Lauriane spricht Französisch mit ihr, Giorgos Griechisch. «Uns ist wichtig, dass sie beide Kulturen kennenlernt und keine Sprachgrenze erfährt», erzählt Sallin. Während sie früher zu allem bereit gewesen sei, stehe heute ihre Tochter im Fokus. «Früher hatte ich manchmal keine Lust, aus dem Bett zu kommen. Dank Madeleine habe ich jeden Tag einen Grund, aufzustehen.»
Galerie: Die schönsten Bilder von Laurianes und Giorgos' Hochzeit
Das Kind sei ein Traum-Baby: «Sie weint sehr wenig und schläft sehr gut.» Auch in der momentanen «Zahni»-Phase – zwei weisse Beisserchen sind bereits zu erkennen – sei das nicht anders.
Die Menschen liebt
Ihre Tochter sei ein sehr aufgewecktes Kind, erzählt die Ex-Miss: «Sie liebt es, zu brabbeln, sich zu bewegen und zu singen.» Darüber hinaus hat sie eine weitere Leidenschaft: «Sie liebt Leute und ist sehr sozial.» Kürzlich war die Familie in der Metro in Athen unterwegs: «Es war proppenvoll. Doch Madeleine war begeistert! Sie hat die Menschen angeschaut, sie berührt und beobachtet.»
Ihre Tochter sei sehr neugierig – auch, was das Thema Essen anbelangt. «Kürzlich hat sie Kürbis probiert. Den hatte sie allerdings nicht so gerne», lacht Mama Lauriane Sallin. Sie selber stille ihre Tochter weiterhin. «Ich wollte immer mindestens sechs Monate lang stillen. Aber da ich weiss, dass es Madeleine guttut, werde ich damit weitermachen.» Das Ganze ist nicht ganz uneigennützig: «Es ist jeweils ein wunderschöner Moment zwischen uns beiden.»
Bei den Schwärmereien von ihrer Tochter drängt sich die Frage auf, wann mit dem zweiten Kind zu rechnen ist. «Wir wünschen uns ein zweites Kind», sagt Sallin bestimmt. «Aber alles mit seiner Zeit, nicht in den nächsten paar Monaten. Momentan gehört all unsere Aufmerksamkeit Madeleine.»
Galerie: Madeleines erstes grosses Shooting im Alter von einem Monat
Ein Leben zwischen hier und da
Die junge Familie geniesst ihr Glück an verschiedenen Orten, pendelt zwischen Sallins Elternhaus in Belfaux FR und Palamaris' Heimatinsel Tinos. Dort lebt das Trio in einem kleinen Haus ohne Strom. Obwohl es im Winter manchmal kalt sei, sieht Sallin in dieser Lebensform eine grosse Chance: «Man lebt und geniesst den Moment.» Doch in Zukunft will die Familie sesshaft werden, ein «Nest bauen», wie Sallin es nennt. Ob das in der Schweiz oder in Griechenland sein wird, weiss sie noch nicht.
Bis auf Weiteres bleiben die drei bei Sallins Eltern im Freiburgischen. Denn die Ex-Miss-Schweiz ist unter die Künstlerinnen gegangen und stellt ab Mitte Januar 2019 ihre selbstgemalten Bilder in einer Freiburger Galerie aus. Die meisten davon seien Tierbilder. Bereits als Studentin habe sie gerne gekritzelt, die Hefter seien jeweils voll gewesen. «Dann hat mich Giorgos gefragt, wieso ich nicht ein leeres Papier nehme, um Kunst zu erschaffen.» In der Schwangerschaft dann hat Sallin damit angefangen: «Ich empfand das als Zeichen: Mein Körper kreiert etwas, also kreiere ich selber auch etwas.»
Das Kunstgeschichts- und Literaturstudium, das sie 2015 nach drei Semestern im Rahmen ihrer Missen-Amtszeit unterbrochen hat, nimmt sie bis auf Weiteres nicht wieder auf. «Ich liebe zwar das Studium, es gibt mir Nahrung zum Denken», erzählt Sallin. Doch ihren Fokus legt die Freiburgerin vorerst ganz auf ihre Tochter: «Madeleine braucht mich, ich will präsent für sie sein. Liebe und Zeit sind das Schönste, das ich geben kann. In ihren fast sechs Monaten hat sie sich so sehr verändert. Die Zeit, die du mit deinem Baby verbringst, ist nicht so lange – und sie ist jetzt.»