Sein Einsatz bei den Montreal Canadiens war unerwartet kurz. Nach nur zwei Spielen wurde Mark Streit, 39, vor rund zwei Wochen vom NHL-Club aussortiert. Ohne Vertrag stand der Schweizer auf der Waiver-Liste. Da kein anderer NHL-Club ihn für ein Jahressalär von 700'000 Dollar übernehmen wollte, hätte Streit eine Liga tiefer spielen müssen. Das kam für den Berner nicht in Frage. Auch die Gespräche mit seinem Stamm- und Herzensklub SC Bern zerschlugen sich in den letzten Tagen. Gestern Montag kam dann die traurige Nachricht: Mark Streit beendet seine Karriere per sofort.
In einer emotionalen Videobotschaft auf «SRF» hat der Eishockey-Profi gestern über seine Gefühle gesprochen und erzählt, wie er mit der Schocknachricht umgegangen ist. «Nach der Enttäuschung bei Montreal brauchte ich ein paar Tage, ja Wochen, bis ich wusste, was ich mit meiner Zukunft anfangen will.» Es sei für ihn ein schwieriger Schritt gewesen. «Dieser Entscheid ist mit viel Wehmut verbunden.»
Seine Familie war für ihn da
Nach der grossen Enttäuschung habe ihm seine Familie grossen Rückhalt gegeben. «Das hat mir über die Enttäuschung hinweggeholfen.» Trotz der schwierigen Zeit, habe er die letzten zwei Wochen auch genossen. «Mich um meine Tochter zu kümmern, sie zu wickeln, anzuziehen und mit ihr spazieren zu gehen, das hat mir sehr viel Kraft gegeben. Das will ich auch in den nächsten paar Monaten so richtig auskosten.»
Mit seinem Entscheid, nicht aufs Eis zurückzukehren, hat der Papa von Victoria, 10 Monate, ab jetzt viel mehr Zeit für seine Familie. Streit und seine Frau Fabienne, 32, werden noch bis im Dezember in der Wohnung in Philadelphia bleiben. Danach wird die dreiköpfige Familie zurück in die Schweiz ziehen.