SI: Wann haben Sie die Entscheidung gefällt, zurückzutreten?
Hingis: Im Kopf hatte ich das schon lange. Zu Beginn des Jahres dachte ich mir, dass es wahrscheinlich meine letzte Saison wird. Meine Doppelpartnerin und mein Umfeld habens gewusst. Das Gerücht machte dann die Runde. Ich bin überrascht, wie lange das geheim blieb.
War es Ihr Traumszenario, als Nummer 1 abzutreten?
Natürlich ist es viel schöner, wenn du als Nummer 1 abtreten kannst. Als wenn du es nicht mehr bringst und du durchgereicht wirst. Das wollte ich schon vermeiden.
Sie haben schon zwei Rücktritte hinter sich. Ist dieser jetzt definitiv?
Jetzt ist es definitiv. Davor dachte ich immer noch daran, was möglich sein könnte. Aber ich werde nicht mehr auf der grossen Bühne Tennis spielen.
Sind Sie sicher, dass der Reiz, sich nochmals zu bewähren, nie mehr zurückkommt?
Ich hatte bei den ersten beiden Rücktritten immer noch Gedanken, was ich noch bewegen könnte. Zu was ich fähig wäre. Zuerst im Einzel, dann später im Doppel. Die Coaching-Zeit zeigte mir, dass ich noch mithalten konnte im Doppel. Und das habe ich zum Glück bestätigt.
Bleiben Sie dem Tennis verbunden?
Ich werde immer Teil dieses Sports sein. Ich habe gecoacht, habe der Mutter geholfen, bin weiterhin Botschafterin des Turniers in Biel. Ich verdiene aber auch eine Zeit weg von all dem. Tennis wird immer Teil meines Lebens sein. Ich werde es vermissen. Aber es ist gut so.