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Jetzt spricht der Chef von Matthias Glarner

«Mätthel ist gewissenhaft»

Hanspeter Wenger, Inhaber und Chef der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, spricht über den Gondel-Unfall von Matthias Glarner. Und sagt, dass das Team der Schweizer Illustrierten nichts falsch gemacht habe.

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Matthias Glarner mit Chef Hanspeter Wenger

Chef, Förderer und Freund: Bergbahn-Besitzer Hanspeter Wenger (l.) mit seinem Schützling Matthias Glarner im Januar 2017 im Hotel Reuti.

david birri

Herr Wenger, Sie sind Chef, Förderer und Freund von Matthias Glarner. Wie geht es ihm?
Vor der OP habe ich mit Mätthel telefoniert. Wir hatten ein gutes Gespräch – er hat noch gesagt, mit dem Training heute Abend werde wohl nichts. Erst heute, nach der OP, wurde ihm richtig bewusst, was passiert ist. Doch psychisch geht es ihm nicht schlecht.

Der tragische Unfall passierte nach einem Shooting der Schweizer Illustrierten. Waren die Bergbahnen darüber informiert? 
Ja, der Ablauf war vorab genau abgesprochen und von Mätthel selber so geplant. Vier Mitarbeiter von uns (Stationsaufsicht) waren vor Ort. Um 7 Uhr haben wir begonnen, um 8 Uhr, noch vor Betriebsbeginn, war das Shooting fertig. Mätthel war die ganze Zeit korrekt gesichert. Danach ist leider dieser tragische Unfall passiert, der nun von den Behörden untersucht wird.

Haben wir von der Schweizer Illustrierten etwas falsch gemacht? 
Nein, überhaupt nicht! Euer Team konnte gar nichts falsch machen. Mätthel hat das schon oft getan. 

Mätthel arbeitet zwei Tage draussen, oft auch über 2000 Meter über Meer

Wie das? Er ist Personal Coach. Arbeitet er auch technisch mit? 
Mätthel arbeitet seit drei Jahren bei den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, zuerst 80 Prozent, jetzt als Schwingerkönig noch 60 Prozent. Diese kann er sich frei einteilen. Von Beruf ist er ja Polymechaniker und Sportlehrer. Von Anfang an hatte er Einblick in all unsere Abteilungen. Nun kümmert er sich einen Tag pro Woche im Büro um Personalfragen, zwei Tage arbeitet er draussen, oft auch über 2000 Meter über Meer, was ihm sportlich zugutekommt.

Was macht er da? 
Unter anderem technische Revisionen. Dafür ist er ausgebildet und auch als Teamleiter unterwegs. 

Und dazu muss er auch auf Masten und Gondeln steigen? 
Das gehört dazu. Zudem kommen bei Revisionen auch Service-Gondeln, Barellen, zum Einsatz.

Sind Sie mit dem Mitarbeiter Glarner zufrieden? 
Ja, sehr! Er ist sehr zuverlässig und gewissenhaft – und auch als Schwingerkönig der gleiche Mätthel geblieben. Wir haben eine besondere Beziehung. Als er siebenjährig war, habe ich ihn kennengelernt. Seit 20 Jahren unterstütze ich ihn, wie übrigens auch andere Schwinger wie Harry Knüsel oder Kilian Wenger. Wir haben fast ein Vater-Sohn-Verhältnis. Ich plane langfristig mit ihm, auch in betriebswirtschaftlicher Hinsicht! 

Was wünschen Sie für Matthias? 
Dass er gesund wird und in drei bis vier Monaten das Schwingtraining wieder aufnehmen kann. Denn Schwingen ist Mätthels grösste Leidenschaft!

Von Stefan Regez am 30. Juni 2017 - 10:12 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 13:55 Uhr