Es hiess das letzte Mal: «Willkommen beim ‹Sportpanorama› mit Matthias Hüppi!» Der 59-Jährige moderierte gestern Sonntagabend nach 38 Jahren zum letzten Mal für das SRF. Anfang vergangener Woche kündete Hüppi seinen Abgang an. Der beliebte Kommentator und Moderator übernimmt das Präsidium des FC St. Gallen.
Er habe sich sehr gefreut, das Sportpanorama noch einmal leiten zu dürfen, sagt er gegenüber SRF. «Ich habe gar nicht richtig daran gedacht, dass es die letzte Sendung ist.» Als Überraschung stürmten drei Weggefährten Hüppis das Studio und überbrachten dem scheidenden Kollegen einen Blumenstrauss und Glückwünsche. Der ehemalige Schwinger Jörg Abderhalden, 38, Ex-Fussballstar Alain Sutter, 49, und Ski-Legende Bernhard Russi, 69.
Hüppi hatte ein strenges Alkohol-Gesetz
Die drei erzählen und schwärmen von ihrer Zeit mit Kollege Hüppi. So sagt Bernhard Russi etwa: «Er war unglaublich professionell. Vor einem Abfahrtsrennen trank er jeweils kein Glas Wein. Auch am Vorabend gab es für ihn nie Alkohol. Das war ein strenges Gesetz.» Russi zu Hüppis neuer Rolle als Präsident des FC St. Gallen: «Ich habe gejauchzt, als ich von seinem Entscheid erfahren habe. Genau das ist es, was Matthias braucht. Denn er wird die richtigen Leute um sich scharen.»
«Unglaublich, wie viel er weiss»
Alain Sutter habe unglaublich viel von Hüppi gelernt. «Er war ein brillanter Kommunikator.» Manchmal habe er Hüppi gesagt, es müsse nicht alles perfekt sein. Sutter glaubt, dass Hüppi seine grosse Leidenschaft – das Fernsehen – nur für eine noch grössere Leidenschaft aufgebe.
«Als ich ihn zum ersten Mal getroffen habe, war ich erstaunt darüber, wie viel er weiss», erinnert sich Jörg Abderhalden, der mit Hüppi Schwingen moderierte. «Weil er sich so gut vorbereitete, war es jeweils wie ein Treffen mit einem Gleichgesinnten.» Abderhalden schwärmt von Hüppi: «Ein unglaublich guter Typ und ein unglaublich guter Sportmoderator.»
«Als Sololäufer hätte ich null Chance gehabt»
Dann nahm auch Hüppi Abschied von Leutschenbach und seinen Kollegen aus der Fernsehwelt: «Die drei haben einen grossen Teil meines Fernsehlebens bereichert», sagt er. «Ich durfte Menschen kennenlernen, die mich immer getragen haben. Sie waren aber auch Sparring-Parner, die mir manchmal gesagt haben, ich solle jetzt aufhören zu spinnen, wenn es hin und wieder so weit gekommen ist.» Und das sei ab und zu passiert, scherzt Hüppi.
Er sei während des Abschieds fast ein wenig überfordert gewesen. Zum Schluss macht der Moderator eine Tour durch das Studio und verabschiedet sich persönlich bei der Mannschaft. «Ich als Sololäufer hätte in all der Zeit null Chance gehabt», resümiert der gebürtige St. Galler.
Im Schlusswort kann sich Hüppi eine Anspielung auf seinen kommenden Job nicht verkneifen: «Wenn wir uns wieder begegnen, nehmen wir eins. Am besten im wunderschönen Kybunpark in St. Gallen, im neuen Stadion. Und von jetzt an heisst es von meiner Seite: Hopp, Sanggalle! Tschüss mittenand.»