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  4. DSDS: Michel Truog will kein Mitleid fürs Schicksal seiner Mutter
So ist der Schweizer Kandidat aufgewachsen

Zuhause bei «DSDS»-Finalist Michel Truog und seiner Mutter

Der Schweizer «DSDS»-Kandidat Michel Truog steht heute Samstag (RTL 20.15 Uhr) im Final der deutschen Castingshow. Vor der ersten Live-Show in Köln besuchte er mit uns zusammen sein Mami Käthi zuhause. Dort spricht der Sänger über seine Freundin, die Erfahrung bei «DSDS» und vom schweren Schicksalsschlag, der die ganze Familie prägte.

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Michel Truog bekam von Dieter Bohlen beim «DSDS»-Casting die goldene CD. Jetzt hat er sich für die Live-Shows qualifiziert.

Lange Zeit reagiert niemand auf unser Klopfen. Dann endlich begrüsst uns Käthi, 53, die Mutter von «Deutschland sucht den Superstar»-Kandidat Michel Truog. Der 26-Jährige lebte bis vor zwei Jahren mit seiner Mutter und Stiefvater René, 54, hier in Neftenbach ZH, bis er mit seiner Freundin in Wil ZH zusammenzog.

Heute besucht Michel sein Mami noch einmal, bevor er nach Köln abreist. Dort steht er heute Samstag im Finale, um Deutschlands neuer «Superstar» zu werden. Der Sänger serviert uns Kaffee.

Bei «DSDS» sticht Michel Truog mit seiner emotionalen Stimme heraus. Das hat Poptitan Dieter Bohlen, 64, beim Casting sofort gemerkt und überreichte ihm die goldene CD. Damit konnte er eine Runde überspringen und direkt in den Ausland-Recall nach Südafrika reisen. Michel ist der erste Schweizer, dem diese Ehre zuteil wurde.

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Michel Truog entlastet sein Mami gerne, wenn er auf Besuch ins Elternheim kommt.

Musikbegeisterte Familie

Die ganze Familie ist musikbegeistert. Käthi und ihr Mann gehen regelmässig an Rock-Konzerte. In der Wohnung hängen überall Poster der Bands Kiss und Fish. Manchmal singt die Familie sogar zusammen. «Aber nur die Lieder, die ich kann», erzählt Käthi und lacht. Das seien vor allem deutschsprachige Songs.

Doch niemand liebt die Musik so leidenschaftlich wie der «DSDS»-Kandidat. «Michel singt von morgens bis abends. Bei den Balladen bekomme ich echt Hühnerhaut», sagt sein Mami. Nach einer Weile möchte Käthi dann aber wieder ihre Ruhe haben. 

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Michel Truog in seinem Heimatort Neftenbach, ZH. 

Michel Truog ist im zweiten Lehrjahr als Maurer. Die Ausbildung hat er für die Castingshow vorerst unterbrochen. Davor hatte er etwas Mühe damit, sich für einen Beruf zu entscheiden. Er belegte mehrere Praktika. Vielleicht, weil er insgeheim schon immer Musiker werden wollte. Vor fünf Jahren versuchte er sein Glück schon einmal bei «DSDS», war aber nicht voll bei der Sache. Deshalb schickte ihn die Jury mit viermal Nein nach Hause. In der Zwischenzeit gewann Michel aber an Selbstvertrauen, was man der Sicherheit bei seinen Auftritten anmerkt.

Schwerer Schicksalsschlag

Ein Schicksalsschlag zwang den jungen Mann, selbständiger zu werden. Vor drei Jahren liess sich Mutter Käthi wegen Rückenschmerzen an der Bandscheibe operieren. Eine Routine-Operation, die schief gelaufen ist. Seither ist Michels Mutter inkomplett querschnittgelähmt. «Ich leide die meiste Zeit unter so starken Schmerzen, dass ich fast nicht mehr kann», sagt sie. Den Haushalt zu bewältigen, wurde unmöglich. Arbeiten kann sie nie wieder.

Ich möchte kein Mitleid

Oft wirft man «DSDS»-Kandidaten vor, sie wollten mit ihren Schicksalsgeschichten im TV Mitgefühl gewinnen. Michel will aber kein Mitleid. «Das Schicksal meiner Familie soll nicht im Vordergrund stehen. Das gehört für mich einfach nicht zum Wettbewerb.»

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Seit 2015 ist Käthi auf die Hilfe der Familie angewiesen. Hier geht Sohn Michel und Hund Timi mit ihr spazieren.

Käthi ist auf die Hilfe ihres Umfelds angewiesen. Besonders im Haushalt und beim Gassigehen mit Hündchen Timi. Michel wohnt zwar seit zwei Jahren nicht mehr im gemütlichen Elternheim, kommt aber mehrmals pro Woche auf Besuch. «Wenn er da ist, macht er alles, worum ich ihn bitte», sagt Käthi.

Michel hofft, dass seine Beziehung hält

Vor gut zwei Jahren ist der Sänger zu seiner Freundin Vera, 25, nach Wil ZH gezogen. «Meine Freundin möchte nicht in die Öffentlichkeit und ich respektiere das vollkommen», erzählt der 26-Jährige. Dennoch unterstütze sie ihn auf dem Weg zum Erfolg. «Die Beziehung ist super. Obwohl wir beide sehr temperamentvoll sind, verstehen wir uns gut.» Eifersucht ist bei dem Paar kein Thema. Grund dazu gibt es auch nicht. «Ich erzähle ihr alles und beziehe sie immer mit ein.» Michel hofft, dass trotz der Veränderungen durch die Castingshow alles so bleibt, wie es gerade ist.

Ich hoffe auf die Unterstützung der Schweizer

«Die Erfahrung bei ‹DSDS› war bisher wahnsinnig cool. Ich habe gute Freunde kennengelernt, die jetzt leider nicht mehr dabei sind», erzählt der Dieter-Bohlen-Liebling. Die Teilnahme bei der Castingshow sei aber auch mit viel Druck verbunden. «Am Anfang war ich vom ganzen Medienrummel schon etwas überrumpelt», gibt der Kandidat zu. Michel hatte zu Beginn Mühe damit, in der Nacht abzuschalten. 

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Für künftige Auftritte bringt sich Michel gerade das Gitarre spielen bei. Dieses Instrument gehört seinem Stiefpapi René.

Am Samstag singt Michel «I Want It That Way» von den Backstreet Boys. «In den Live-Shows möchte ich mit meiner emotionalen Stimme, Leistung und Performance auffallen.» Dabei will sich der Neftenbacher treu bleiben. Vor Patzer hat er keine Angst. «Das ist menschlich», sagt er selbstbewusst. Die Schweiz in der deutschen Castingshow zu repräsentieren, macht ihn Stolz. «Ich hoffe auf die Unterstützung der Schweizerinnen und Schweizer.» 

Für mich ist mein Sohn so oder so ein Superstar

Für seinen ersten Live-Auftritt reisen 30 Freunde und Bekannte an. «Ich werde für jede einzelne Show nach Köln gehen. Für meinen Sohn nehme ich die anstrengende Hin- und Rückreise auf mich», sagt Mami Käthi voller Stolz. Sie hat vor, im Auto ihrer Nichte anzureisen. «Dann kann ich auf der Rückbank liegen. Mit einigen Stopps wird das besser gehen als mit dem Flugzeug.» Michels Mutter hofft, dass er es bis ins Finale schafft. «Aber auch wenn es nicht klappt, ist Michel für mich ein Superstar.» Dazu meint der «DSDS»-Kandidat zuversichtlich: «Ich mache so oder so meinen Weg, Mami!»

Michel Truog: Sein Weg ins «DSDS»-Finale von heute Abend:

Von Lorena Wahrenberger am 5. Mai 2018 - 15:15 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 12:34 Uhr