Knapp zwei Monate sind vergangen, seit Steve Lee, † 47, auf der Interstate 15 in Nevada tödlich verunglückte. Erstmals seit dem Tod ihres Freundes geben die vier verbleibenden Mitglieder ein Interview. «Unser Management prüft mit Anwälten gerade eine Klage gegen den Trucker in den USA», erzählt Gotthard-Mitglied Marc Lynn dem «Blick». «Das gehts schnell in die Millionen.» Durch den Unfall sei ihre ganze Existenz zerstört worden, erklärt Hena Habegger weiter. Und Leo Leoni ergänzt: «Man muss aber auch wissen: Alles Geld der Welt bringt uns unseren toten Freund nicht zurück.»
Sie sprechen im Interview auch über die Zukunft ihrer Band:«Wir gönnen uns bis Ende Jahr ein Timeout», sagt Leo Leoni. «Wir überlegen uns aber ernsthaft, mit Gotthard aufzuhören.» Die Chancen stünden 50:50, die Frage eines neuen Sängers muss geklärt werden: «Wenn ja zu Gotthard - mit temporären Gastsängern oder mit einem festen neuen Bandmitglied? Alles ist offen», meint Freddy Scherer.
Doch vor dieser schwierigen Entscheidung müssen sie sich von dem Verlust ihres Freundes erholen. «Ich denke dauernd an Steve Lee», erzählt Marc Lynn. «Trost gibt mir aber die Tatsache, dass Steve nicht leiden musste. Er war auf der Stelle tot.» Halt geben sich die Bandmitglieder vor allem untereinander: «Wir sprechen oft über die Tragödie. Aber wir sehen langsam ein Licht am Ende des Tunnels», sagt Hena Habegger. «Zum Glück sind wir vereint. Das Bandkollektiv gibt uns Kraft. Wir überwinden unsere Trauer.»