Seit vergangenem Samstag weile ich in St. Petersburg, wo die Schweizer Nati heute Nachmittag ihren Achtelfinal gegen Schweden bestreitet. Diese Stadt im Nordwesten Russlands stand schon immer auf meiner To-do-Liste und daher koste ich das Sightseeing voll aus.
Wie in meinem letzten Blog-Beitrag angekündigt, wollte ich eigentlich mit Anita, der Frau von Mario Gavranovic, 28, hierherfliegen. Aus diesen Plänen ist aus organisatorischen Gründen leider nichts geworden, dafür leisten mir meine Schwester Jelena, 27, und mein Bruder Milan, 21, Gesellschaft. Letzterer musste wegen seiner Arbeit heute früh leider bereits wieder aus Russland abreisen.
Grosi fiebert dieses Mal nicht vor Ort mit
Und wenn ihr euch fragt, wo mein Grosi, 70, ist: Sie konnte dieses Mal leider nicht mitkommen, sie feuert Steven zu Hause vom Sofa aus an.
«Wir schaffen das!»
In der Nacht auf heute habe ich kaum geschlafen. Ich lag bis 03.30 Uhr wach im Bett. Meine Gedanken kreisten immer wieder um das bevorstehende Spiel. Wird die Schweiz heute Abend Fussball-Geschichte schreiben und erstmals seit 1954 wieder in einen WM-Viertelfinal einziehen? Mein Bauchgefühl sagt mir: «Wir schaffen das!»
Mein Tipp: Die Schweiz gewinnt 2:1
Steven und die Nati haben in den vergangenen Gruppenspielen klar gezeigt, dass sie das Zeug dazu haben. Die Teamkonstellation, so wie sie ist, ist sehr stark. Verteidigung, Mittelfeld und Sturm harmonieren. Glücklicherweise ist mein Mann wieder ganz gesund und voll parat für heute Abend. Er litt vor Kurzem an Fieber und starken Kopfschmerzen. Wir haben uns gestern kurz gesehen, als ich im Mannschaftshotel meine WM-Tickets für mich und meine Leute abholte. Aufgrund all dieser Umstände sage ich für die Partie Schweiz-Schweden einen klaren Sieg voraus. Ich tippe auf 2:1 für die Schweiz.
Falls Steven nochmals ein Goal schiessen würde, wäre ich natürlich mega glücklich. Wenn der Schweizer Nati der grosse Coup gelingt, werde ich im Anschluss an das Spiel direkt ins Mannschaftshotel gehen und dort mit meinem Mann und seinem Team anstossen.
Ich werde mit Gin Tonic auf Steven prosten
Danach werden meine Schwester und ich sowie ein Kollege von Steven und dessen Arbeitskollegen fein essen gehen und dort gebührend auf die Schweizer Nati anstossen. Wenn es Moscato d'Asti hat, werde ich für uns gleich eine ganze Flasche bestellen, sonst gönne ich mir einen Gin Tonic. Den gibts überall.
Bevor es ans Trinken geht, stärken wir uns noch im Restaurant. Um 15.00 Uhr russische Zeit machen ich und Jelena uns zusammen mit den anderen drei auf den Weg in Richtung Stadion. Ich freue mich darauf, den Augenblick mitzuerleben, in dem mein Mann und die Nati Geschichte schreiben!
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