Jubel und Trauer liegen oft so nah beieinander. So auch gestern. Zum einen der grosse Jubel: Die Schweizer Nati ist im Achtelfinal der WM! Ich bin überglücklich. Jetzt kann es richtig losgehen. Zum anderen: Mein Mann Steven lag gestern krank im Bett und konnte nicht im Stadion mit den anderen Spieler kämpfen.
Ich war schon fast auf dem Weg ins Stadion, als ich erfuhr, dass er nicht dabei sein kann. Also bin ich schnurstracks zurück in mein Zimmer, um ihn mental zu unterstützen. Er hatte Fieber und starke Kopfschmerzen. Also habe ich ihm erklärt, wie er sich Essigsocken machen kann. Ein Rezept meiner Mama. Das hilft immer!
Steven wird zum Achtelfinale wieder fit sein
Wir waren ständig in Kontakt und er tat mir richtig leid. Es hat ihn so angeschissen und auch die vielen guten Wünsche von unseren Familien und Freunden halfen nicht wirklich. Trotzdem ist mein Mann immer positiv geblieben und hat fest an seine Kollegen auf dem Spielfeld geglaubt.
Heute geht es ihm schon sehr viel besser. Ich sag ja, Essigsocken wirken Wunder. Und ich bin guten Mutes, dass er am kommenden Dienstag zum Achtelfinal wieder fit ist. Ich selber freue mich wahnsinnig auf den Tag und werde schon am Samstag nach St. Petersburg reisen.
Die Organisation kostet viel Zeit und Nerven
Die Zeit dahin verbringe ich vor allem mit Organisation. Ich werde gemeinsam mit Anita, der Frau von Mario Gavranovic, 28, und Leyla, 28, die mit dem bosnischen Nationalspieler Izet Hajrović, 26, verheiratet ist, fliegen. Das Buchen der Reisen für drei Leute rund um die WM-Spiele braucht unheimlich viel Zeit und Nerven. Aber wenn die Nati immer weiter kommt, nehme ich das natürlich sehr gern auf mich.