Wie eine Elfe schwebt Nathalie Jäggi gestern Donnerstag am Final des Elite Model Look 2017 über den Laufsteg im Zürcher Hotel Kameha Grand. Die 15-jährige Schülerin aus Oberdorf SO präsentiert sich in der Kreation von Designer Willi Spiess. Nachdem alle 17 Finalisten zwei Stunden gezittert haben, macht Moderatorin Sarah Christen kurzen Prozess: «Die Gewinner heissen Nathalie Jäggi und Yanis Isenring!»
Goldregen, alle stürmen auf die Gewinner zu, die ein bisschen fassungslos vor der Jury stehen. Nathalie bringt kaum ein Wort raus, strahlt aber übers ganze Gesicht. «Es ist grossartig. Ich bin aufgeregt, auf alles, das jetzt kommen wird.»
Tante ermutigte zur Teilnahme
Von alleine wäre die 1,77 Meter grosse Gymnasiastin mit den Traummassen 84-57-85 gar nicht auf die Idee gekommen, sich für das Casting anzumelden. Obwohl sie von einer Modelkarriere träumt. «Ihre Tante hat sie dazu ermutigt», sagt Mama Eva Jäggi zu SI online. Zusammen mit Papa Urs platzt sie fast vor Stolz. Dieser einmalige Abend fliegt an ihnen vorbei, wie ein unwirklicher Traum.
Auf dem Laufsteg überspielt Nathalie souverän, dass sie beim Unterwäsche-Walk fast einen Schuh verloren hat. Dass die Nachwuchs-Models immer professioneller werden, stellt auch Elite Model Look-Fotograf Thomas Buchwalder fest. «Ich hatte das Gefühl, ich arbeite schon mit Profis», sagt er auf der Bühne. Und wie die aussehen, zeigt die Gewinnerin von 2012, Manuela Frey, 20, mit frischer blonder Mähne, als sie über den Catwalk schwebt.
Vom Model-Final direkt zum Chemie-Test
Vor ihrem grossen Abend hatte Schülerin Nathalie pflichtbewusst ganz anderes im Kopf. Büffelte im Zug noch für eine Chemie-Prüfung. Bio und Chemie sind ihre Lieblingsfächer. «Sie macht sowieso einen Sechser», meint Eva Jäggi. Nathalie ist also schön und schlau. Die grosse Siegesfeier lässt sie für die Prüfung ausfallen. Die Familie rollt die selbstgebastelten Plakate wieder zusammen. Das Anfeuern hat sich gelohnt.
Nathalie weiss um die grosse Chance, denn der Wettbewerb kann Türen zu einer internationalen Modelkarriere öffnen. Sie freut sich auf das Weltfinal im November in Mailand.
Isenring wollte Polizist werden
Auch Yanis Isenring ist seinem Traum von einer Modelkarriere einen beachtlichen Schritt näher gekommen. Der 20-jährige Frauenfelder konnte sich am Wettbewerb gegen fünf Konkurrenten durchsetzen. Er sei überwältigt, sagt Isenring, der im vergangenen Jahr das Gymnasium abschloss, gegenüber «Blick» und ergänzt: «Letztes Jahr fehlte mir der Mut und die Zeit, mich beim Elite Model Look Switzerland anzumelden.»
Das Modeln habe ihn schon immer interessiert, sagte Isenring in einem früheren Interview mit dem «Tagblatt» - «Als kleiner Junge wollte ich aber Polizist werden.» Diesen Berufswunsch wird er mit diesem Sieg wohl endgültig ad acta legen.