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Nicole Bernegger

«Liebe Kandidaten, lasst Euch nicht einschüchtern!»

Knapp ein Jahr ist vergangen, seit sie «The Voice of Switzerland» gewonnen hat. Am Wochenende geht die Castingshow in die zweite Runde. Mit SI online blickt Nicole Bernegger auf ihr aufregendes Jahr zurück und verrät, ob der Sieg ihr wirklich das gebracht hat, was sie sich gewünscht hatte.

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SwissAward 2013 Roter Teppich Nicole Bernegger

«Ich würde wieder Stress als Coach wählen», sagt Nicole Bernegger über ihre Teilnahme bei «The Voice of Switzerland».

Schweizer Illustrierte

Wenn am Samstag, 22. Februar, die neue Staffel von «The Voice of Switzerland» startet, kann sie sich entspannt zurücklehnen. Schliesslich hat Nicole Bernegger, 36, die erste Staffel gewonnen. «Ich freue mich, dass ich die Sendung jetzt von aussen mitverfolgen kann», sagt sie im Gespräch mit SI online. Auch wenn sie noch nicht weiss, wie oft sie dazu kommen wird. Denn wie es im Leben eines Musikers nun mal läuft, reiht sich ein Termin an den nächsten. «Einmal will ich aber in die Liveshows. Nur schon, um alle Leute wiederzusehen. Die Coaches, die Stylisten, die Kamerateams.»

Über einen Besuch der letztjährigen Siegerin würden sich sicher auch die neuen Talente freuen, die in ihre Fussstapfen treten wollen. Nicole weiss nur zu gut, wies hinter den Kulissen läuft. Und sie kennt die Gefühle, die Sekunden kurz vor dem Auftritt, die eine Ewigkeit dauern können. Tipps, wie es die Kandidaten zum Sieg schaffen können, sind dennoch schwierig zu geben, findet das dreifache Mami. Ihr persönliches Geheimrezept sei gewesen, möglichst nahe bei sich selbst zu bleiben. «Mein Coach Stress hat mir immer gesagt, ich solle fokussiert bleiben. Das hat sich bewährt. Ausblenden, was rundherum passiert, sich nicht von anderen Stimmen einschüchtern lassen und alles Schritt für Schritt angehen, sind sehr wichtige Dinge.»

Die Kandidaten haben nur einen Song, um sich zu beweisen. Und der muss sitzen. Das kann ganz schön Angst machen. Nicole Bernegger jedoch hat durch genau diese Herausforderung viel gelernt. «Der Perfektionismus, der entsteht, ist beeindruckend. Du nimmst den Song auseinander, überlegst dir alles bis ins kleinste Detail, wirst eins mit dem Lied. Eine solche Behandlung hätte eigentlich jeder Song verdient.» Da die Show mental sehr anstrengend sei, entlade sich der Druck beim Singen umso mehr. «Das kann zu sehr positiven Ergebnissen führen», ist sich die Frau mit der Powerstimme sicher.

Die Arbeit an den Auftritten ist das Resultat intensiver Zusammenarbeit zwischen den Coaches, den Gesangslehrern und dem Künstler. Bei «The Voice of Switzerland» sei die Mischung gelungen, findet Nicole. Besonders mit ihrer Wahl, sich dem Team von Rapper Stress anzuschliessen, ist sie sehr zufrieden. «Ich würde sofort wieder ihn wählen», gibt sie zu. «Stress hat mehr als Produzent, als als Coach agiert. Er hat mir erklärt, wie ich einen Song aufbauen kann, er hat meine Stärken herausgekitzelt und meine Schwächen positiv umgewandelt.»

Auf die neuen Talente von «The Voice of Switzerland» kommt aber nicht nur eine spannende und lehrreiche Zeit zu, sondern auch ein grosser Medienrummel. «Es kann immer passieren, dass in Zeitungen unvorteilhafte Dinge geschrieben werden. Darauf müssen die Sängerinnen und Sänger gefasst sein. Aber das muss man einfach ausblenden», rät Nicole. Sie selbst sei sehr froh, dass ihre Privatsphäre respektiert werde von den Medien. «Besonders als Mami ist es mir wichtig, dass ich mit meiner Familie privat bleiben kann.» Wäre die Presse unerlaubt zu nah an ihre Angehörigen herangegangen, wäre das ein Grund für die Sängerin gewesen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

Da das nicht der Fall ist, kann sich die 36-Jährige voll und ganz auf ihre Familie konzentrieren - und ihre Karriere. Sie freue sich, fürs nächste Album eigene Songs zu schreiben. Vorher gibts aber noch ein paar Konzerte mit ihrer Band The Kitchenettes. Es läuft gut für die Siegerin der ersten Staffel. «Meine Erwartungen haben sich erfüllt. Ich bereue nichts», sagt sie. Das Einzige, womit sie manchmal zu kämpfen habe, sei der Castingshow-Stempel. Man büsse dadurch etwas an «Coolness» ein, findet Nicole. «Ich habe das Gefühl, dass ich mit noch schärferen Argusaugen beobachtet werde. Immerhin bin ich dafür bekannt, dass meine Stimme die Show gewonnen hat. Bei Bands, die mit ihrer Musik bekannt geworden sind, wird weniger schnell etwas verurteilt.»

Nach dem Sieg ist also vor dem Sieg. Dann beginnt die Arbeit, sich Respekt im Business zu verschaffen. Nicole Bernegger arbeitet daran, in der Schweizer Musiklandschaft festen Boden unter den Füssen zu spüren. Was danach kommt? Vielleicht das Ausland. «Ich würde schon gerne mal über den Tellerrand gucken.»

«The Voice of Switzerland»: Start am 22. Februar, 20.10 Uhr, bei SRF 1.

Von Bettina Siegwart am 21. Februar 2014 - 16:04 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:45 Uhr