Skiferien mit kleinen Kindern sind kein Zuckerschlecken. Am Morgen müssen ihnen die Eltern einen riesigen Kleiderberg anziehen, nur um nach Vollendung der Aufgabe alles wieder auszuziehen, weil die Kleinen aufs WC müssen. Gehts endlich auf den Berg, fängt die Plackerei erst richtig an - irgendwer muss Ski und Stöcke schleppen. Das gilt auch für Familie Hartmann, wenn sie in Sils Maria GR Ferien macht. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der jüngste der drei Buben, der 7-jährige Melchior, mit seiner Cerebralparese gänzlich auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Den Spass lassen sich Nik Hartmann, 43, seine Frau Carla, 43, sowie die Söhne Constantin, 13, und Frederik, 10, davon jedoch nicht nehmen. Sie alle packen einfach mit an. Der Erstgeborene hilft seinem Papa mit seinem jüngeren Bruder und dem Schlitten, der Mittlere trägt die Stöcke seines älteren Bruders und Mama Carla kümmert sich um den Rest. «Na ja, ganz so rund wie heute läuft es nicht immer», sagt Nik Hartmann zur «Schweizer Illustrierten». «Aber ziemlich oft. Wenn alle helfen, gehts einfach schneller.»
Dank eines Dual-Skibobs kann Melchior auch auf der Piste mit dabei sein. «Vor einigen Jahren sah ich einen Familienvater mit einem solchen Teil auf der Skipiste. Ich war begeistert und sprach den Mann gleich an», erklärt Hartmann. Um damit fahren zu können, musste der TV-Mann eine zweitägige Ausbildung absolvieren. Der Aufwand hat sich gelohnt. Bereits nach den ersten Kurven strahlt Melchior übers ganze Gesicht und als die Fahrt schneller wird, jauchzt der Bub sogar. «Für ihn ist es ein riesiges Erlebnis! Er liebt vor allem die Beschleunigung.»