«Fanny, säg einisch. Isch es eigentlich nid komisch so totau blutt z posiere? - Nei, i zeige mi gärn. Ömu öpperem, wo genau cha luege. - I cha ou genau luege. Sehr genau. Ehrewort. - Sie hed churz umegluegt, öb ussert üs niemer umen isch. De het si schnäu d Bluse glüpft und het mer e Sekunde lang ihri Büppi zeigt. I ha gmeint i gsäch nid rächt.»
Das ist eine Passage aus dem Anfang des neuen Romans von Pedro Lenz, 49. Der Schweizer Erfolgsautor arbeitet noch dran - er sei erst auf Seite 30, sagt er. Doch für die «Schweizer Illustrierte» liest er bereits einige Sätze daraus vor, mitten im Zug. Eigentlich sollte er während der Fahrt nach Langenthal für den Fotografen nur kurz so tun, als ob er am Compi arbeiten würde. Schliesslich ist das Zugfahren - neben dem Stammtisch in Olten und dem Fussball - die wichtigste Quelle für seine zweiminütigen Morgengeschichten, die er jahrelang fürs Schweizer Radio verfasst hat und jetzt als Buch herausgibt. Aber der Text, den Lenz während des Fotografierens öffnet, bringt ihn in Fahrt - und verwandelt das Shooting in eine exklusive Lesung:
Er müsse halt einfach immer wieder seinen Text laut vorlesen. Nur so merke er, ob es stimme. Nur so komme er immer weiter. Das Buch handelt von einem altgewordenen Aktmaler, der sein Leben lang viel zu viel geraucht hat. Daher die Sexszene am Anfang. Ein Busen, der unter der Bluse hervorblitzt, sei doch viel erotischer als ein Selfie eines Penis', sagt der Autor von «Goalie bin ig» in Anspielung auf die Affäre Geri Müller. «Wir haben für Sexualität nur noch Vulgarität, aber erotisch und vulgär beissen sich.»
Den ganzen Artikel über den neuen Roman von Pedro Lenz, seine Liebe zum Fussball und sein Leben in Olten finden Sie in der aktuellen Ausgabe der «Schweizer lllustrierten» - seit 8. September am Kiosk oder auf Ihrem iPad.