Er kam mit Feuerwerk zur Welt: Nicanor Johannes Carl wurde am 31. Dezember 2017 geboren. Seine Ankunft hat das Leben seiner Eltern, Schriftsteller Pedro Lenz, 53, und TV-Moderatorin Rahel Grunder, 29, im gemeinsamen Zuhause in Olten ganz schön durcheinandergewirbelt.
Die Tücken des Alltags
Im «Migros Magazin» von gestern Montag spricht der «Der Goalie bin ig»-Autor ausführlich über seine neue Rolle als Papa. Und da gibt es auch einige Hindernisse für den Hünen: «Wickeltische sind oft zu tief unten für mich mit meinen zwei Metern, aber man gewöhnt sich daran.» Doch er lege seinen Buben zum Wickeln lieber auf den Boden, um den Rücken nicht ganz so zu belasten.
Und natürlich geht es einem Schriftsteller nicht anders als jedem anderen Papa, wenn es ums Thema Schlaf geht. Er sei ein guter Schläfer und könne einfach den Kopf hinlegen und einschlafen, sagt Lenz, aber «jetzt als Vater habe ich nicht mehr so viel Schlaf wie auch schon.»
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Liebe zum Sohn und zur Mama
Die Beziehung zu Nicanor findet Lenz dahingehend interessant, da sie «wie von selbst kam»: «Klar, das sagen einem alle. Aber man muss die Emotionen und Gefühle trotzdem selber erlebt haben. Sobald das Geschöpf da ist, besteht eine Verbindung. Unabhängig davon, ob das Kind hübsch ist oder nicht, laut oder leise.»
Mit seiner Freundin Rahel Grunder habe er nicht mehr so viel Zeit zusammen wie vorher, sagt Lenz. «Ein Kind verändert eine Beziehung.» Man müsse sich bewusst Zeit zu zweit schaffen. «Die Gefahr ist, dass man das Kind emotional missbraucht. Dann nämlich, wenn man beim Kind die Nähe sucht, die man beim Partner nicht findet.»
Mehr Zeit für die Familie
Der Berner Erfolgsautor hat mit der Geburt auch festgestellt, dass das «Schaffe» lange seine einzige Nummer eins war: «Ich habe sehr lange sehr viel gearbeitet und das gar nicht gemerkt. Jetzt spüre ich, dass es zu viel wird.» Er versuche daher, weniger zu arbeiten, zugunsten seiner Freundin und seines Kindes. «Es gibt immer mehr Tage, an denen ich mich nicht an den Computer setze, sondern die Zeit meinem Buben widme.»
Einer Kinderbetreuung steht Lenz eher kritisch gegenüber - was aber an seiner Person liegt: «Ich bin ein emotionaler Mensch. Gebe ich mein Kind ab, bin eher ich der, der weint.» Daher sei ihm wichtig, wer das Kind betreut. «Momentan teilen meine Freundin und ich uns das auf. Wir schauen, dass wir im Gleichgewicht sind.» Dass seine Freundin vier Tage und er selber einen Tag übernehmen würde, wäre nicht fair, sagt Lenz.
Ein Papa mit Lebenserfahrung
Als die Schwangerschaft seiner Freundin bekannt wurde, stand Pedro Lenz häufig in der Kritik; in seinem reifen Alter noch ein Kind auf die Welt zu setzen, war vielen ein Dorn im Auge. Doch das nimmt der Schriftsteller locker, ist sich selber bewusst, dass er ein alter Papa ist: «Ich schaue es mit Demut an, dass ich das noch erleben darf.» Auch Lenz selbst hatte einen «alten Vater»: «Leider lebt er schon lange nicht mehr. Wir hatten eine sehr liebevolle Beziehung.»
Diejenigen, die schreiben, dass ich 24 Jahre älter bin als meine Freundin, leisten einen Dienst am Leser, damit er das nicht selber ausrechnen muss
Auch den grossen Altersunterschied zu seiner Freundin nimmt er gelassen: «Diejenigen, die schreiben, dass ich 24 Jahre älter bin als meine Freundin, leisten einen Dienst am Leser, damit er das nicht selber ausrechnen muss.»