Am 21. Februar 2017 änderte sich vieles für Rafael Beutl, 32, und Mirjam Jäger, 35: An diesem Tag kam ihr Sohn Louie Jäger per Kaiserschnitt zur Welt. Ab diesem Moment galt Mimis Liebe nicht mehr allein ihrem Freund, sondern auch dem gemeinsamen Kind. Anlässlich des Muttertags vom Sonntag, 13. Mai 2018, spricht die Ex-Freeskierin mit der «Schweizer Illustrierten» übers Muttersein. Und beschönigt dabei nichts.
«Wir wollten eigentlich alles fifty-fifty aufteilen, das funktioniert aber nicht wirklich», spricht Jäger Klartext. «Schon im Spital war ich diejenige, die nachts aufgestanden ist.» Der Grund, dass sie sich in der Nacht öfters aufrafft als ihr Freund, ist einfach: «Ich wache halt bei jedem Pieps von Louie auf. Mein Freund hört nichts und schläft friedlich weiter. Ich denke, das haben wir Mütter einfach in den Genen.»
In den ersten Monaten nach der Geburt empfand Mimi nicht nur Glücksgefühle: «Diese Abhängigkeit von der Mutter in den ersten Monaten ist ein Privileg, aber auch eine Belastung. Obwohl ich die Zeit mit meinem Sohn geniesse, habe ich das Gefühl, mich selbst zu verlieren.»
Sie bleibt vor dem TV, statt zu Rafael ins Bett zu kriechen
Da sie diejenige ist, die sich mehr um den 1-Jährigen kümmert, braucht sie zwischendurch auch mal Zeit ganz für sich allein: «Die nehme ich mir abends. Ich habe ja, wenn man den Hund mitrechnet, drei Männer im Haus. Wenn mein Freund früh schlafen geht, bleibe ich oft vor dem TV sitzen, anstatt zu ihm ins Bett zu kriechen. Ich geniesse es so, wenn mal niemand etwas von mir will.»
«Vierzehn Wochen Mutterschaftsurlaub sind definitiv zu wenig»
Die Vereinbarkeit von Beruf und Mamasein ist auch im Jahr 2018 noch nicht einfach. Ein Beispiel dafür sei der Mutterschaftsurlaub, so Mirjam Jäger. «Vierzehn Wochen Mutterschaftsurlaub sind definitiv zu wenig.» Kommt dann der Zeitpunkt, wo man zum alten Job zurückkehren möchte, komme das nächste Problem: Die Kita. «Man muss die Kinder an fixen Tagen anmelden. Wenn du unregelmässig arbeitest wie ich als Moderatorin und Model, bringt dir das nichts.»
Auch in der Wirtschaft sind die Hürden für Mütter hoch. «Wenn ich auf meinem Gebiet etwas Spannendes suche - ich habe Wirtschaft studiert - , muss ich mindestens 80 Prozent arbeiten.» Damit Mimi und Rafael, der ebenfalls als Moderator und Model arbeitet, dennoch gleichzeitig Aufträge wahrnehmen können, springt Mimis Mutter ein. Klein-Louie geniesst diese Stunden. «Mein Sohn ist um meine Mutter extrem ruhig. Er rennt immer sofort zu ihr. Ich bin froh, verstehen sich die zwei gut.»