Es sind Szenen, die ans Herz gingen. Angesprochen auf seinen früheren Trainer Peter Carter, †37, konnte Roger Federer, 37, bei einem Interview mit «CNN» Anfang Januar die Tränen nicht zurückhalten. Der Tennis-König wurde von seinen Emotionen übermannt (s. Video oben). Denn Carter starb vor 16 Jahren bei einem Autounfall in Südafrika, als er in den Flitterwochen war. Federer verdankt ihm viel. Sehr viel. «Peter war eine enorm wichtige Person in meinem Leben, und wenn ich jemandem danken kann für meine Technik, dann ist es Peter», sagte er.
«Wir mussten das Interview unterbrechen»
Christina Macfarlane ist die Frau, die Federer zum Heulen brachte. Sie war die Reporterin, die dem Maestro die Fragen stellte - darunter auch diejenige, die den Damm brach. «Es war ein ganz aussergewöhnliches Interview, so etwas habe ich nie erlebt», sagt die «CNN»-Reporterin gegenüber «Blick». Federers heftige Reaktion überraschte die Journalistin. Ihre erste Reaktion sei Panik gewesen. «Denn das war keine normale Situation - ich fühlte mich verantwortlich, deshalb entschuldigte ich mich auch sofort.»
Macfarlane gibt auch preis, was im Beitrag nicht zu sehen war. «Wir mussten das Interview unterbrechen, ihm etwas Zeit geben», erzählt sie. Federers Reaktion sei überraschend heftig gewesen. «Er weinte nicht ein bisschen wie Andy Murray, sondern wurde richtiggehend geschüttelt.»
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Zur Fassung zurückgefunden
Nach der Pause dann hat sich Federer wieder gefangen. «Er war bald wieder ganz der Alte», erzählt Macfarlane. Sie ging mit niedrigen Erwartungen an ihr erstes grosses Interview mit dem 20-fachen Grand-Slam-Sieger, der momentan an den Australian Open im Einsatz steht. «Ich hoffte, dass Roger Federer eine menschliche Seite hat», sagt sie. «Wie menschlich sie ist, übertraf meine Erwartungen um Längen.»