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Roger Brennwald

«Roger ist nicht mit Gold aufzuwiegen»

1970 gründete Roger Brennwald «sein» Tennis-Turnier in Basel. Damals gabs für den Sieger eine Armbanduhr. Die Schweizer Illustrierte hat mit ihm über seinen Freund Roger Federer gesprochen.

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Roger Brennwald im Gespräch mit SI-Sportchef Iso Niedermann
Hervé le Cunff

Schweizer Illustrierte: Herr Brennwald, was wären die Davidoff Swiss Indoors ohne Roger Federer?
Roger Brennwald: Wir gehören zu den zwanzig grössten Tennis-Turnieren der Welt. Seit 1970 waren praktisch alle Top-Spieler hier. Klar, Roger ist momentan unser grösstes Kapital. Und es könnte sein, dass nach seiner Karriere als Sportler das Interesse am Turnier.

Wie lange haben Sie dieses Kapital noch auf sicher?
Zwischen Roger und uns besteht ein unbefristetes Gentlemen's Agreement. Die langjährige Freundschaft mit den Federers macht alles einfacher. Er war hier Ballbub, seine Mutter arbeitete im OK mit. Als Spieler hat er uns nun stetig auf ein höheres Niveau geführt. Aber ohne unser Turnier gäbe es vielleicht auch diesen Überspieler nicht.

Hilft er auch als Zugpferd bei der Sponsoren-Suche?
Roger ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Allein die Zahl der Kundenanlässe in unserem Gästebereich hat sich in den vergangenen drei, vier Jahren um 20 Prozent erhöht. Rogers Verdienst.

Trotz Weltruhm ist er volksnah geblieben. Für Sie ein Sicherheitsrisiko?
Manchmal habe ich das Gefühl, er sollte sich zurückhalten. Mehr als um seine Sicherheit mache ich mir Sorgen darüber, dass seine Gutmütigkeit ausgenutzt werden könnte.

Hat er sich verändert, seit die Zwillinge da sind?
Er ist noch witziger, selbstsicherer und gelassener geworden. Ich habe ihn noch nie so voller Spielfreude erlebt. Er will nicht nur gewinnen, sondern das Spiel zelebrieren.

Hatte er wegen seiner Familienpflichten weniger Zeit für das Turnier?
Nein, er war so wie immer. Gleichzeitig schaffte er es, viel Zeit mit Mirka und den Zwillingen zu verbringen. Offenbar kann er unbeschränkt Energie aktivieren, wenn er sie braucht.

Mirka mit den Mädchen im Rummel der Halle  kein mulmiges Gefühl bei dieser Vorstellung?
Wir wären für diesen Fall gewappnet. Bis jetzt hat sich die Frage nicht gestellt. Ich bin nicht traurig darüber.

Sonderwünsche des Superstars?
Undenkbar! Nicht die geringsten, noch nie.

Von Ramona Thommen am 12. November 2009 - 15:11 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 18:34 Uhr