Es war das erste Mal, dass Jolanda Spiess-Hegglin, 35, sich bereit erklärte, ein kritisches Gespräch über die Ereignisse im Dezember 2014 zu führen. Und Talker Roger Schawinski nahm die Zuger Politikerin entsprechend in die Mangel. Im SRF-Talk «Schawinski» am Montagabend befragte er Spiess-Hegglin noch einmal zu den Geschehnissen an der Landamman-Feier, an der SVP-Kantonsrat Markus Hürlimann sie mit K.-o.-Tropfen gefügig gemacht haben soll.
Wie es mit ihrem Ehemann gehe, wollte Schawinski wissen. Oder auch warum sie immer wieder an die Öffentlichekit gehe. Sie lasse Dinge nicht auf sich sitzen, sei Politikerin und sage, was los sei, so Spiess-Hegglin. Dies tat sich auch im Vorfeld der Sendung, als das Team des Talkers den prominenten Gast ankündigte. Via Medien beschwerte sich die Zugerin, dass man behaupte, sie habe sofort für die Sendung zugesagt. Das sei «eine krasse Lüge», kommentierte ihr Anwalt.
Vom «Lügner» zum «Schwafli»
Schawinski konfrontierte Spiess-Hegglin mit der Frage, ob sie vielleicht einfach süchtig nach Aufmerksamkeit sei. Ihre Reaktion darauf: «Sie sind weiss Gott kein Sexist und auch kein Hetzer, aber manchmal sind sie einfach ein Schwafli.»
Der «Schwafli» zeigte allerdings in der Sendung eine Mailkorrespondenz, aus der ersichtlich wurde, dass Spiess-Hegglin tatsächlich umgehend auf die Sendungs-Einladung reagiert hatte mit einem «Ja, ich komme gerne». Er werde nicht gerne als Lügner bezeichnet, «im Gegensatz zum anderen, den sie als Lügner bezeichnet haben, habe ich aber Beweise», so Schawi.
Jolanda Spiess-Hegglin reagierte prompt kurz nach der Aufzeichnung am Montag mit einem Statement gegenüber Blick.ch: «Ich habe noch selten einen so eitlen Schwätzer getroffen wie Schawinski.» Und auch via Facebook:
So, habs hinter mir, danke fürs Daumendrücken! Fazit:Schawinski: "Mit K.O-Tröpfe sind Sie imfall KO!"Falsch....
Posted by Jolanda Spiess-Hegglin on Monday, 7 March 2016
Der Moderator hat am Dienstagmorgen noch nicht reagiert.