Im Promi-Special von «Top Secret» waren Musiker Peter Reber, 68, und die zwei «Glanz & Gloria»-Moderatorinnen Annina Frey, 36, und Nicole Berchtold,39 zu Gast. Moderator Roman Kilchsperger, 47, stellte Reber die Aufgabe, den Brustumfang der Schweizer Models Patricia Schmid, 32, Manuela Frey, 21, Laura Zurbriggen, 22, und Ronja Furrer, 25, zu schätzen.
Der wehrte sich und fragte schockiert: «Das war schon eine sexistische Frage, oder?» Kilchsperger witzelte darauf, ob Reber denn ein verstockter, alter Mann sei. Reber weigerte sich, die Schätzfrage zu beantworten. Die SRF-Zuschauer waren ganz seiner Meinung: Zahlreiche Beschwerden gingen beim Ombudsmann der SRG, Roger Blum, 73, ein. Die Quizfrage sei unangebracht, frauenverachtend und sexistisch gewesen und habe die Menschenwürde der Models verletzt. Des Weiteren sei Kilchspergers Bemerkung gegenüber Peter Reber diskriminierend.
Der Ombudsmann veröffentlichte gestern Dienstag nun seine Antwort auf die Beschwerden: «Die Frage war eindeutig sexistisch und unangebracht, auch wenn das die betroffenen Frauen nicht einmal so empfunden haben.» Dass das nicht ganz stimmt, beweist Ronja Furrers Freund Stess, 40. Er postete einen Tag nach der Sendung eine wütende Reaktion auf die Frage nach der Brustgrösse seiner Liebsten und beschimpfe das SRF auf Instagram.
Die Sicht des Publikums ist entscheidend
Entscheidend aber sei der Eindruck, den die Zuschauer erhalten haben. «Die Ombudsstelle muss das Publikum schützen», heisst es im Bericht. Und das habe ein Recht darauf, Sendungen ohne Sexismus erleben zu dürfen.
Den Vorwurf hingegen, Kilchsperger habe Peter Reber diskriminiert, weist die Ombudsstelle zurück. Der Wortwechsel zwischen Kilchsperger und Reber sei viel eher halbernste Frotzelei als ernsthafte Diskriminierung gewesen. Reber selbst betonte auf Nachfrage des Ombudsmannes, er habe sich nicht beleidigt gefühlt.
Es geht jedoch auch hier vielmehr um die Frage, ob Reber in den Augen des Publikums beleidigt wurde. Dies sei jedoch nicht wirklich der Fall: Die Beleidigung erfolgte augenzwinkernd – ein Verstoss gegen das Radio- und Fernsehgesetz sei nicht erkennbar.
Redaktion gibt Fehler zu
Die «Top Secret»-Verantwortlichen zeigen sich derweil einsichtig. In einer Stellungnahme an die Ombudsstelle entschuldigt sich Produzent Marco Krämer im Namen seines Teams für die Quizfrage. Sie sei tatsächlich ein Fehler gewesen, da ihr «die nötige Relevanz» fehle. Die Redaktion wurde zudem im Nachgang der Sendung intern gerügt.
«Was noch fehlt, ist eine öffentliche Entschuldigung von Roman Kilchsperger. Denn auch er ist mitverantwortlich für das Malheur» schreibt Roger Blum weiter in seinem Bericht. Eine Anfrage von SI online an Roman Kilchsperger blieb bis anhin unbeantwortet.