Sandra Studer, was war die bisher beste Idee Ihres Lebens?
Meinen Mann zu heiraten - und meine Teilnahme am ESC.
Und die dümmste?
Die Dauerwelle 1991 und dass ich mein Studium geschmissen habe.
Was für ein Hintergrundbild hat Ihr Smartphone?
Da bin ich fremdgesteuert durch meine Töchter. Ich freue mich täglich über neue Bilder von Justin Bieber oder ein Nina-Julia-Selfie.
Wie hätten Sie als Bub geheissen?
Meine Eltern versuchten dreimal, einen Daniel zu kriegen. Es gab eine Sylvia, Irene und Sandra.
Welches Gemüse gehört verboten?
Randen. Als mein Sohn noch ein Baby war, nahm ich mir als gute Mutter sogar vor, ihm mit besonders viel Liebe Randen zu kochen. Als er sie in hohem Bogen herausspuckte, war der Fall klar: Das liegt bei uns in den Genen.
Da weiss ich nicht, wo mir der Kopf steht
Und was für ein Gemüse wären Sie?
Eine Peperoni. Mal rot, mal gelb, mal grün.
Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, damit Sie massiv glücklicher wären?
Reduzieren nicht, nur besser verteilen. Manchmal häufen sich Projekte, und alles findet gleichzeitig statt. Da weiss ich nicht, wo mir der Kopf steht. Dann gibts wieder ruhige Zeiten und keine Ausrede, die Kinderzimmer zu «misten» oder mein Bürochaos anzupacken.
Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes verschenkt?
Als Halbwüchsige rüstete ich die ganze Verwandtschaft mit selbst geritzten Kristallschalen und -platten aus. Eine Heidenarbeit. Der Glasstaub frass sich in die Finger, und ich hatte eine Dauer-Genickstarre. Danach hängte ich meine Bastelkarriere an den Nagel, und heute lasse mich lieber von meinen Töchtern bebasteln.
Wo am Körper tuts Ihnen weh?
Beim Yoga kriege ich den Schneidersitz wegen eines Schlottergelenks und der damit verbundenen Schmerzen nicht länger als 30 Sekunden hin.
Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie den Teller nicht leer essen?
Das kommt selten vor, ehrlich gesagt. Meine Mutter erlebte in Spanien den Bürgerkrieg und trichterte uns ein, was das Essen wert ist. Mein Mann macht sich über mich lustig, weil ich kleinste Essensreste aufbewahre.
Welche Musik soll an Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Das dürfen sich die überlegen, die meine Beerdigung organisieren. Als kleinen Gruss aus dem Jenseits würde ich allenfalls Luciano Pavarotti «Nessun dorma» von Puccini schmettern lassen.
Über welche Tat oder Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Da masse ich mir nicht viel an. Ich werde höchstens meinen Kindern im Ohr bleiben mit so Anordnungen wie «Häsch dis Zimmer ufgruumt» oder «Söttsch wider emal Klavier üebe». Und wenn ich Glück habe, erinnern sie sich daran, dass ich sie jeden Tag geherzt und verschmust habe.
Welchen Wunsch haben Sie endgültig begraben?
Eine Musicalschule zu besuchen. Ich hätte so gerne tanzen, steppen, singen, spielen gelernt.
Angenommen, der liebe Gott würde Sie neu erschaffen: Mit den Eigenschaften welcher Berühmtheiten soll er Sie ausstatten?
Ich hätte gerne die Gelassenheit des Dalai Lama, Whitney Houstons Stimme, die Intelligenz von Roger Willemsen, den Kampfgeist von Alice Schwarzer und die Babysitter von Angelina Jolie-Pitt.
Welche Musik hat Ihr Leben massiv beeinflusst?
Das 2. Klavierkonzert von Sergei Rachmaninow. Ich hörte es bei der Geburt meines ersten Kindes - in der Endlosschlaufe, denn sie dauerte 14 Stunden.
Ich setzte mich auf ihn drauf und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss
Welche Pille gehört erfunden?
Eine, die ich mir am Flughafen kaufen kann, mit der ich die Sprache des Landes einwerfe, in das ich in die Ferien fliege.
Ihr Spitzname als Kind?
Sandi - genau so ausgesprochen. Auf keinen Fall «Sääändi». Darauf war ich allergisch.
Als Sie 16 Jahre alt waren, wie sah da Ihr Zimmer aus?
Tapeziert mit Bildern der grossen platonischen Liebe meines Lebens: Mikhail Baryshnikov. Der beste Tänzer, den es für mich gab.
Falls Ihr Leben verfilmt wird, welche Schauspielerin soll die Hauptrolle spielen?
Sie wäre etwas zu schön, aber zum Teufel mit der Bescheidenheit: Alicia Vikander.
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Schulschatz?
Den hatte ich schon im Chindsgi. Das heisst, es war eine etwas eingleisige Beziehung. Ich glaube, er wusste nichts von seinem Glück. Bis zu dem Tag, als ich entschied, ihn am Nachmittag zu küssen. Da lotste ich Stefan in den «Bääbiegge», warf ihn zu Boden, setzte mich auf ihn drauf und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. An seine Reaktion erinnere ich mich leider nicht mehr. Aber die Methode speicherte ich und feilte sie später etwas aus.