Dass ARD-Moderator Dieter Moor, 54, seiner Heimat Schweiz den Rücken zugewandt hat, ist bekannt: Seit neun Jahren lebt er im deutschen Brandenburg auf einem Bauernhof. Was Moor jetzt aber in einem Interview auf n-TV.de von sich gab, ist nahezu beleidigend für die Schweiz.
Als der Interviewer ihn fragt, wieso das Verhältnis zwischen Deutschen und Schweizern derzeit so angespannt sei, legt Moor los: «Weil die Schweizer einfach Idioten sind. Sie haben kein Selbstbewusstsein und verfälschen permanent ihre Geschichte.» Die Schweiz sei entgegen den Mythen früher das Afghanistan Europas gewesen, bis Napoleon gekommen sei. «Seither meinen die Schweizer, sie hätten die Demokratie erfunden.»
Moor wühlt weiter in der Landesgeschichte und behauptet: «Die Schweiz war auch nie freiheitswillig, bis Herr Schiller den Wilhelm Tell erfand. Und es ist hochumstritten, ob der Rütlischwur jemals stattgefunden hat. Die Schweiz hat also keine Geschichte.»
Ein energisches Statement des TV-Mannes. Vize-Miss-Schweiz Julia Flückiger las das Interview und ist erschüttert. «Zuerst einmal sollten wir uns fragen, was eine Karriere im deutschen Fernsehen so alles anrichten kann?» Vor allem die Äusserungen gegen die Schweizer Geschichte verletze ihren Nationalstolz: «Sorry Deutschland, da glaube ich doch lieber an Schillers Wilhelm Tell als einem wahngestörten Führer über zehn Jahre devot zu gehorchen.»
Auch Schauspieler Beat Schlatter nahm sich Moors Zeilen an und ist sich sicher: «Eine solche Äusserung hängt immer mit einer gewissen Verletzlichkeit zusammen. Vielleicht ist er über die Tatsache, dass er in der Schweiz keine eigene TV-Sendung hat verärgert. Ich bedaure eine solch ungeschickte Wortwahl. Vor allem bei einem solch talentierten Moderator.»
Eines muss man Dieter Moor aber lassen: Er ist konsequent. Dieses Jahr will er deutscher Staatsbürger werden.