Mélanie Meillard, 18: Die Jüngste
Klar, die Weltmeisterschaft war mein Ziel, aber dass ich die Qualifikation schon Mitte November mit dem 6. Rang in Levi geschafft habe, war eine riesige Überraschung für mich. Natürlich hoffe ich, dass mein Bruder Loïc nachzieht, auch wenn er von einer Verletzung zurückgeworfen wurde. Wir haben bis jetzt noch nicht oft über die Heim-WM gesprochen, denn es bringt nichts, sich zu viel Druck zu machen. Wenn er es nicht schaffen sollte, ist er mein grösster Fan und freut sich für mich, so wie es auch umgekehrt gewesen wäre.
Meine Eltern und auch mein Fanclub mit etwa 15 Leuten werden zuschauen kommen. Die St. Moritzer Pisten kenne ich, aber das letzte Rennen dort ist schon zwei Jahre her. Es war jedoch ganz gut, ich habe positive Erinnerungen daran. Sonst kenne ich den Ort nicht so gut, da wir zwischen den Trainings oder Rennen meistens im Hotel sind und uns ausruhen oder fernsehen.
Ich habe immer mein eigenes Kopfkissen dabei
Ich liebe die Serie «Gilmore Girls» und verschlinge die neuen Folgen. Vielleicht machen wir mal einen Spaziergang draussen, mehr nicht. Auf allen Reisen habe ich immer mein eigenes Kopfkissen, das wird mich auch nach St.Moritz begleiten. Sonst bin ich aber sehr anpassungsfähig, anders wärees schwierig im Skizirkus. Auch was meine Zimmerpartnerinnen betrifft, bin ich offen, denn sie wechseln ständig, je nachdem, ob ich im Weltcup oder im Europacup unterwegs bin. Mit wem ich bei der WM wohne, davon lasse ich mich also überraschen.
Mauro Caviezel: Das Stehaufmännchen
Es ist nach Beaver Creek die zweite WM, die ich gemeinsam mit meinem Bruder Gino bestreite. Ich finde es immer noch speziell, dass wirden gleichen Beruf ausüben können - und an der Heim-WM ist das noch schöner.
Die Heim-WM rückte wegen Verletzungen in weite Ferne. Umso schöner ist es jetzt
Das Duell gibts natürlich nicht direkt, weil wir nicht dieselben Disziplinen fahren, aber wir helfen uns, wo wir können. Und es gibt einen gesunden Konkurrenzkampf zwischen uns, schon im Sommer im Konditionstraining, wo wir uns gegenseitig puschen, immer wieder den Wettkampf suchen. Aber wir sind immer füreinander da und schauen, dass wir uns weiterbringen können.
Die Heim-WM rückte in weite Ferne, als ich wegen Knie- und Handverletzungen die Vorbereitung verpasst habe. Ich hatte wirklich genug Verletzungen in einem Jahr, mit dem Wadenbeinbruch davor. Dann ist das Ziel St. Moritz schon weit weg. Du musst zuerst wieder Fuss fassen, überhaupt wieder auf die Ski kommen. Ein kleines Schrittchen nach dem anderen. Dass es jetzt mit der WM- Teilnahme geklappt hat, ist natürlich umso schöner. Die Schwierigkeiten, die den Hang in St. Moritz auszeichnen, sind die Übergänge und die blinden Tore – und das gut antizipieren zu können.
Daniel Yule: Der Slalom-Joker
Ich teile das Zimmer - welche Überraschung - am liebsten mit Justin Murisier. Dann ist immer etwas los. Er ist ein kleiner Schlafwandler. Einmal träumte er, dass ich ihm etwas gestohlen habe, und da hat er versucht, mich zu erwürgen! Er wachte dann zum Glück schnell genug auf, als ich Widerstand gegeben habe... Von meiner Seite aus herrscht im Zimmer dafür etwas Unordnung.
Wenn ich an St. Moritz denke, ist die stärkste Erinnerung meine Führung nach dem ersten Slalom-Lauf am Weltcupfinal letzten März. Leider stand die Nummer 1 nur nach dem ersten Durchgang da. Aber es war ein tolles Ergebnis, und hoffentlich hilft mir das für die WM.
Justin Murisier hat versucht, mich zu erwürgen
Es werden viele Leute von mir dabei sein, unter anderem einige Verwandte, die noch nie ein Skirennen live gesehen haben. Das ist schön, wenn es gut läuft, aber etwas mühsam, wenn es schlecht läuft und man bei allen vorbei muss, um hallo zu sagen.
Die Piste gefällt mir, die Landschaft, der Ort, die Leute, das Publikum... Ich war auch schon im Sommer dort, zum Kitesurfen auf dem Silvaplanersee. St. Moritz wird meine zweite WM-Teilnahme. Früher war mein Idol Mike von Grünigen. Da hatte ich ziemlich Glück: Da er bei derselben Skimarke arbeitet, hab ich ihn schon oft getroffen.