Er war einer der berühmtesten Springreiter der Schweiz: Willi Melliger, † 64. Gemeinsam mit seinem Wallach Calvaro bestritt er zwischen 1995 und 2001 zahlreiche internationale Turniere. Neben den beiden Silber-Medaillen an Olympia wurde Melliger 1995 mit seinem Traumschimmel auch Team-Europameister.
Jetzt ist Willi Melliger in der Nacht auf heute Dienstag einem schweren Hirnschlag erlegen, wie seine Familie SI online mitteilt. «Willi hinterlässt eine unendlich grosse Lücke», sagt seine frühere Ehefrau Nadja Melliger. «Er wird für immer in unseren Herzen sein.»
Am 13. Dezember 2017 wurde der Vater von drei Kindern zu Hause in Neuendorf SO in besorgniserregendem Zustand aufgefunden und mit der Ambulanz notfallmässig ins Spital gebracht. Seither lag er in einem Pflegeheim im Koma, aus dem er nie wieder erwachte.
Bereits vor einem Jahr erlitt Weltklasse-Reiter Willi Melliger (Einzel-Silber an Olympia 1996 in Atlanta, Team-Silber 2000 in Sydney) einen Herzinfarkt, erholte sich aber nach einer Operation schnell. Die Familie betont, dass der Betrieb des Handels- und Pensionsstalles in Neuendorf SO auch jetzt unter der Leitung der Söhne Kay und Kevin Melliger aufrechterhalten werde.
2003 musste Melliger von seinem geliebten Wallach Calvaro Abschied nehmen. Das Pferd musste 17-jährig eingeschläfert werden. «Ich habe nicht nur das beste Pferd, das ich je geritten bin, verloren, sondern einen engen Freund. Calvaro gehörte zu unserer Familie. Ich bin sehr traurig», sagte der damals 50-jährige Willi Melliger.
Willi Melliger zog sich nach seinem Rücktritt, den er heimlich, still und leise vollzog, weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. In seinem Stall Melliger in Neuendorf SO gab er Springtrainings und er organisierte den CSI Neuendorf und setzte sich für den Schweizer Springsport-Nachwuchs ein. Dafür erhielt Melliger im Januar 2017 am CSI Zürich eine Ehrung.
Willi Melliger war zweimal verheiratet, hatte drei Kinder und ein Enkelkind.