Bedrohlich fokussiert die Schlange ihre Beute. Kiki Maeder, 36, stellt sich ihr mutig entgegen. In der Hand einen Ast. «Ene, mene, muh – und weg bist du!», ruft die Schauspielerin. Der Zauberspruch verfehlt seine Wirkung, die Schlange bleibt – schliesslich schlängelt sie sich schon lange durch ihr Territorium im Bruno Weber Park in Dietikon ZH.
Schlangenweiher, Delfinbrunnen, Quellgöttin – der Skulpturenpark ist das Lebenswerk von Bruno Weber (†80). Der Künstler und Erfinder wollte auf dem Gelände seiner Eltern einen Kontrast zum Industrieort schaffen und begann 1962 auf 15 000 Quadratmetern eine fantasievolle Welt zu kreieren.
In der Traumwelt abtauchen
Genau der richtige Ort für Kiki Maeder, um dem Alltag zu entfliehen und in eine Traumwelt abzutauchen. «Ich habe den Ort eher frisch, sprich erst nach der Wiedereröffnung, entdeckt», sagt die «Happy Day»-Aussenmoderatorin. «Eine gute Freundin hat ihn mir gezeigt.» Im Oktober 2014 musste die Trägerin, die Bruno Weber Stiftung, den Park wegen der angespannten finanziellen Situation schliessen. Seit Frühjahr 2015 ist er wieder offen.
Ein Frosch zieht am Hausweiher eine betrübte Miene. Diese hellt sich auch nicht auf, als sich die Komikerin neben ihn setzt. Sie äfft ihn nach, statt ihn zu küssen. Ihren Traummann hat Maeder schon gefunden: Sie ist mit Mark Strähl verheiratet und seit zwei Jahren Mutter von Tochter Ava. «Seit die Kleine da ist, unternehme ich viel mehr Ausflüge. Ava und mir tut das gut.» Viel unterwegs ist sie auch als Moderatorin, aktuell für «Jetzt oder nie – Lebe deinen Traum». In der vierteiligen SRF-1-Sendung begleitet sie ab dem 9. September Menschen bei der Verwirklichung ihrer Lebensträume.
Ein Wolpertinger zu Hause
Jetzt gehts durchs Drachentor, vorbei am Feuer und Paradiesvogel. Auch bei Maeder daheim wohnt ein bayerisches Fabelwesen. Ein Wolpertinger – ein ausgestopfter Hase mit Rehbockhörnern – ziert die Wand. «Er ist von einer Künstlerin. Ich habe ihn cool gefunden und gekauft.»
Beim Wassergarten traut Kiki Maeder ihren Augen nicht. Mit ihrem Ast zeigt sie auf ein Einhorn. «Als Kind war ich sehr verträumt und habe mir imaginäre Freunde ausgedacht», sagt sie. «Es war schon fast gefährlich, weil ich abgetaucht und gegen Container gelaufen bin.» Sie lacht. Noch heute fällt es ihr leicht, in Gedanken davonzuschweben.
In der Stadt Zürich aufgewachsen, hat Kiki Maeder nie in einem anderen Kanton gelebt. «Die Stadt ist unglaublich pulsierend, facettenreich und kulturell vielseitig. Doch es ist wichtig, sie regelmässig zu verlassen, damit man die Heimat wieder schätzt.» Sie läuft am Figurama vorbei, durch die Hirschallee hinaus durchs Vogeltor. In der Hand hält sie noch immer ihren Zauberast.
Drei Tipps von Kiki Maeder zum Kanton Zürich
Im Dossier: Weitere Prominente und ihre Lieblingsorte in der Sommerserie von SI online