Stefan Gubser, Sie werden 2019 zum letzten als «Tatort»-Kommissar zu sehen sein. Was ist das für ein Gefühl?
Für mich ist es eine grosse Erleichterung. Das «Tatort»-Aus macht für mich den Weg frei. Ich mochte die Rolle sehr, aber so lange denselben Charakter zu spielen, kann auch ermüdend sein. Obschon ich mehr als zweihundert Filme gedreht habe, wurde ich ständig nur noch mit dieser einen Rolle identifiziert. Wenn die Leute beginnen, mich auf der Strasse mit Reto Flückiger anzusprechen, ist es höchste Zeit, etwas anderes zu machen.
Kam das «Tatort»-Aus für Sie plötzlich?
Delia Mayer und ich haben den Entscheid nach reiflicher Überlegung mit SRF gemeinsam getroffen. Der Sender und wir beide haben schon länger über einen Wechsel nachgedacht. Nach so vielen Folgen ist das Entwicklungspotenzial der Rolle erschöpft. Reto Flückiger hat seinen Höhepunkt erreicht.
Sie waren neun Jahre als Tatort-Kommissar unterwegs. Welche besondere Erinnerung an diese Zeit nehmen Sie mit?
An den Fasnachtsauftakt in Luzern werde ich mich zeitlebens erinnern. Wir drehten inkognito und hatten uns am Schmutzigen Donnerstag unter die rund 6’000 Menschen gemischt. Als für unsere Szene Polizeiautos vorgefahren sind, brach unter den Fasnächtlern Panik aus. Den Menschen war nicht klar, dass wir einen Film drehten. Für uns Schauspieler war das ein witziger Moment.
Was werden Sie am meisten vermissen, wenn die letzten zwei Folgen abgedreht sind?
Die Leute vom Set. Aber da die Schweizer Filmbranche sehr klein ist, wird man sich wieder begegnen.
Das klingt nach neuen Engagements.
Es sind mehrere Projekte geplant. Ich darf aber noch nichts verraten.